Lisas Fazit
Wenn ich eine Videospielfigur nennen müsste, mit der ich mich in den letzten Jahren am meisten verbunden fühlte, dann würde ich Chloe aus Life is Strange nennen. Ihr Punkrock-Image, der innerlich verletzte Kern und ihre doch liebenswürdige Art und dazu ihre knuffigen Outfits und (späteren) blauen Haare finde ich wunderbar und kann mich an einigen Stellen sehr gut mit der frechen Göre identifizieren, auch wenn ich früher den Mund nicht aufbekam.
Umso besser ist es natürlich, dass es in Life is Strange: Before the Storm nun hauptsächlich um Chloe gehen wird, also machte ich es mir bequem, zündete mir Kerzen an und stürzte mich voller Vorfreude in die erste Episode. Ich bin ehrlich zu euch. Nachdem mich der Anfang der Episode absolut in seinen Bann riss, die Episode mich in der Mitte doch ziemlich verlor und gegen Ende wieder zu dem eigentlichen Feeling zurückkehrte, bin ich im Gesamten doch ein klein wenig enttäuscht. Meines Erachtens ist Before the Storm mit der ersten Episode noch lange nicht bei der Qualität und gefühlvollen Tiefe angelangt, bei der es bereits sein könnte. Der Soundtrack ist wundervoll, alte und neue Gesichter wissen uns zu begeistern und auch die Atmosphäre wurde perfekt eingefangen. Dennoch fehlt irgendetwas, was durchaus daran liegen könnte, dass dieses Mal nicht der Entwickler Dontnod involviert war.
Es gab Minuten in der ersten Episode, durch die ich mich hindurchquälte, was ich bei Life is Strange mit Max Caulfield bei keiner einzigen Episode hatte. Deck Nine Games haben ihre Arbeit dennoch zufriedenstellend und an mehreren Stellen auch wirklich toll geleistet und lassen mich trotz meiner Kritik nicht enttäuscht zurück. Ich bin zuversichtlich, dass es ab Episode 2 weiter bergauf gehen wird und meine Kritikpunkte dann vielleicht schon verflogen sein werden. Chloe? Sieh zu, dass du uns bald wieder begeistern kannst.