22. April 2017

Little Nightmares

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Ich mag es in Spielen Angst und Panik zu verspüren. In den letzten Jahren kam dies aber eher wenig vor, Resident Evil 7 schaffte es, Layers of Fear lies mir das Blut gefrieren und in This War of Mine hatte ich des Öfteren Panik.

2016, ich weiß nicht ob E3 oder Gamescom, wurde dann ein kleines aber feines Spiel gezeigt, welches den Namen Little Nightmares trug. Direkt war ich vom Stil und dem Gameplay angetan, wegrennen anstatt sich zu wehren, ekelhafte Monster und dazu ein Stil, welchen Tim Burton nicht besser machen könnte. Dazu muss ich sagen, ich bin von Indie Showcases jedes Mal absolut angeödet. Sie bestehen aus 30 Spielen mit Pixel Optik, irgendwelchen Kunstprojekten oder einem neuen Metroidvania, dann aber kommt dieses eine Spiel, welches mit direkt catched. Das letzte Mal, dass die passierte, war damals bei Enter the Gungeon.

Bevor wir aber weiter abschweifen sollten wir zum Spiel kommen!

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Story

Wir spielen Six…ein kleines…einen kleinen… ein kleines Kind! Welches in einer dunklen Welt aufwacht, mit schummrigem Licht, tropfenden Rohren und gefährlichen Abgründen. Wir können nun nicht sonderlich viel. Neben normalen Elementen wie Sprinten und Springen können wir eine Flamme entzünden und damit Räume erleuchten und Lampen anzünden.

Unsere Aufgabe ist es nun Six auf der Gefangenschaft zu helfen ohne von den grässlichen Kreaturen gefangen zu werden. Diese werde ich euch übrigens nicht spoilern- Die beiden Köche kennt man ja, daher werde ich mich ab und an auf sie beziehen! Das ist auch schon die Story, sie ist wie in Limbo oder Inside, sie verlangt viel Interpretation um mehr zu sehen und zu verstehen aber dies überlasse ich euch! Ich für meinen Teil habe ein paar Vermutungen, die aber Spoiler enthalten würden.

Gameplay

Wo wir schon bei Inside und Limbo sind. Little Nightmares ähnelt den beiden sehr in Gameplay, Look und Atmosphäre. Little Nightmares geht allerdings sehr in die Tiefe, etwas das bei Limbo nicht der Fall ist, noch dazu kommt der Faktor des Kletterns und dem Faktor der Verfolger, die uns immer wieder begegnen und alle anders funktionieren. Ein Verfolger sieht nichts, hört dafür aber sehr gut und einem anderen dürfen wir uns auf keinen Fall nähern, da er uns sonst mit seiner schwarzen Magie auffrisst.

image3Es heißt also oft genug, verstecken und hoffen. Selbst dort können wir aber gefunden werden, so können die Köche unseren Herzschlag vernehmen wenn die Panik von Six zu groß wird. Dies alles ist mit einer Panik verbunden, welche ich schon lang nicht mehr in einem Spiel verspürt habe, oft saß ich, nass vor Angstschweiß und schreiend „GEH WEG“, vor dem Bildschirm. Was soll ich sagen… ich liebe es.

Es folgt ein kurzer Spoiler zum Setting eines Kapitels

[spoiler]Ich hasse Puppen, es gibt Nichts, dass ich gruseliger finde und natürlich gibt es ein Kapitel mit Puppen, welches einen Bosskampf beinhaltet, welcher mich absolut fertig gemacht hat.

Ich saß ca. 10 Minuten nach diesem Kampf da und musste kurz verarbeiten was da gerade passiert ist, ich konnte nicht mehr aber mein Gott war das gut!
[/spoiler]

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Ein Problem ist, Little Nightmares hat auf der Gameplay Ebene nicht viel Abwechslung. Nicht mal das Feuer, Six’s einzige Fähigkeit, wird nach Kapitel 1 wirklich verwendet. Man hätte damit Rätsel aufbauen können, Boss-kämpfe oder einen Risiko Faktor, das Feuer lockt nämlich keines der Monster an. Da Little Nightmares aber kein sonderlich langes Spiel ist, fällt dies nicht so schwer ins Gewicht. Das Gameplay ist gut, fesselt und macht Spaß aber etwas mehr als klettern und wegrennen wäre nicht schlecht gewesen.

Design & Atmosphäre

Ich habe ja schon gesagt, Little Nightmares ist gruselig, verdammt gruselig.

Die Entwickler nehmen sich hier Alpträume die jeder kennt und packen sie in ein Spiel und lassen diese Alpträume den Rezipienten jagen. Wie in einem Alptraum üblich, können wir uns nicht gegen sie wehren sondern MÜSSEN flüchten und uns verstecken. Dazu sehen diese Kreaturen auch noch grauenerregend aus und verursachen schon durch ihre Animationen und ihr Aussehen Panik in mir. Man hat sich hier ganz klar an Filmen wie A Nightmare Before Christmas oder auch Coraline, man merkt die Einflüsse von Burtons sehr gut.

Viele würden auch das durchgehend Düstere bemängeln, ich jedoch wüsste nicht wie man es besser machen soll. Noch dazu sind die einzelnen Räume so detailliert, das ich teilweise etwas länger stehenbleibe und mir alles angucke. Einige Räume sind sogar ziemlich unwichtig, weil man eh nur durchrennen muss auch diese Räume sind ins kleinste Detail dekoriert. Die unheilvolle Musik a la Bioshock trägt seinen Teil zum ganzen Horror bei und lässt mich allein schon erschaudern.

Daves Fazit

Little Nightmares ist ein sehr kleines Spiel, und wird auch sicher kein riesig großes Spiel werden. Dies jedoch zu Unrecht, so kann man Little Nightmares in einem Rutsch durchspielen, ich benötigte so um die 4 Stunden ohne wirklich auf Collectibles zu achten. Was auch genau richtig ist, da wohl sonst das Gameplay etwas öde werden könnte. Das Beste an Little Nightmares ist aber sicher der visuelle Faktor. Es ist gruselig, abartig und nichts für schwache Nerven, jeder findet mindestens einen seiner Träume in diesem Spiel wieder und wird davon fertiggemacht werden aber genau das möchte das Spiel und ich kenne kein Spiel, welches dies so schafft. Noch dazu hat das Spiel eine deepe Story, wenn man sich mal etwas mit dem ganzen beschäftigt, in dieser kann man versinken. Das kappt schon in den Soulsborne-Spielen und tut auch hier gut! Das Gameplay angelehnt an Spiele wie Inside oder auch Unravel, tut sein Übriges dazu. Ich empfehle Little Nightmares jedem, der auf diese Art Spiel steht und sich mal ordentlich gruseln will, auch für den Vollpreis! „(Alp)-Traumhaft schön“!

Zimmys Fazit

Als ich damals hörte, dass das  schwedische Studio Tarsier der Entwickler von Little Nightmares ist, war ich schon ziemlich von dem Titel angefixt. Tarsier arbeitete nämlich damals an Titeln wie Little Big Planet oder Tearaway, welche auch großartige Spiele mit einer wunderschönen Optik waren. Little Nightmares ist definitiv ein Spiel für Leute, die Limbo liebten, oder aber auch auf einfaches, gänsehautinduziertes Gameplay stehen. Mich hat es von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt und begeistert. Beim Spielen verspürte ich an einigen Stellen einen Schauer und Panik, die sich in mir breit machte. Du fühlst dich immer wie eine verkrüppelte Gazelle, die um eine Löwenhöhle humpelt. Ich hatte den Drang Six aus diesem Alptraum zu befreien und dies trieb mich unheimlich voran. Die größte Belohnung war der Triumph gegen die Dunkelheit. Zugegeben: Das Gameplay ist nicht gerade sehr abwechslungsreich, aber mehr bedarf es auch nicht um zu unterhalten und eine großartige Atmosphäre zu vermitteln. Die Spieldauer von rund fünf Stunden ist relativ kurz ausgefallen, trotz allem ist das bei dem Preisverhältnis vollkommen in Ordnung. Würde Tim Burton ein Spiel entwickeln, wäre es genau  wie Little Nightmares. Kurzum: Eine kleine makabere Welt, die zum Nachdenken anregt und schaurig schön unterhält.

Vielen Dank an unseren Gastautor Dave „Schubbi“ Mante für diesen Test!

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