21. September 2017

Marvel vs. Capcom: Infinite

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Und wieder treffen zwei Universen aufeinander: Marvel vs. Capcom geht zum bereits sechsten Mal in den Ring und zugleich auch das erste Marvel-Spiel, welches nicht unter Disney Interactives Flagge gepublished wird. Das erste Hands On von Marvel vs. Capcom: Infinite auf der gamescom hinterließ unser Team bereits voller guter Dinge und vor allem mit dem Gefühl, Lust auf mehr zu haben. Wie Capcoms Crossover Prügler in der finalen Version abschneidet, das erfahrt Ihr hier.

Story

Ja ernsthaft, es gibt in Marvel vs. Capcom: Infinite einen Storymodus, der recht cineastisch in Szene gesetzt wurde und mich durchweg unterhalten hat- klar, die Story könnte wie eine an den Haaren herbeigezogene Fanfiction wirken, trotzdem, es gibt sie und die Zwischensequenzen brauchen sich nicht verstecken. Worum es geht, wollt Ihr wissen?

PWRimage14Helden und Bösewichte kämpfen zusammen, um ihre miteinander verwachsenen Welten vor einer neuen, finsteren Bedrohung zu retten: Ultron Sigma, verschmolzen aus dem als Ultron bekannten Roboter-Gegner aus dem Marvel-Universum sowie Sigma aus dem Capcom-Universum. Dieser psychiotische Oberschurke ist davon besessen, alles organische Leben mit einem cybernetischen Virus zu infizieren. Die größte Kämpfervereinigung der Geschichte tritt gegen Ultron Sigma an, um ihre neue Welt zu retten…

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Charaktere

Wer hätte es damals gedacht, dass zwei Universen sich gegenüberstehen und wir mit unseren Helden, Lieblingen und Superschurken von Marvel und Capcom einen Kampf austragen können? Klar ist das aus heutiger Sicht weniger überraschend, aber ich war schon immer von der Serie begeistert und freue mich zudem über einen neuen Ableger und auch darüber, dass auch meine persönlichen Lieblinge wie Mega Man X und Spider-Man sich gegenseitig in den Arsch treten, oder aber auch ein Team zusammen bilden dürfen.

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Marvel vs. Capcom: Infinite kommt mit 30 spielbaren Charakteren. Manche sind bereits bekannt und kamen auch in den vorangegangenen Teilen vor, wiederum sind sieben davon neue Kämpfer wie zum Beispiel Black Panther, Gamora, Ultron, Mega Man X, Sigma uvm. mit am Start. Eigentlich ist kein Kämpfer am Start, den ich nicht irgendwie mag, auch wenn die Optik wohl Geschmackssache ist und man sich darüber streiten könnte. Ok, als Marvel Fan könnte man vielleicht wegen Wolverine heulen und auch damals in Clash of the Super Heroes auf meinem Sega Dreamcast war Zangief fest in meinem Team, aber mit Haggar gebe ich mich auch sehr zufrieden.

MARVEL VS. CAPCOM: INFINITE_20170917002811Nachtigall, ick hör dir trapsen. Capcom ist mit seiner DLC Politik in Street Fighter bei den Spielern nicht gerade auf Freude gestoßen, so muss ich Euch leider mitteilen, dass auch Marvel vs. Capcom: Infinite nicht ohne optionale DLCs auskommt. Wem das Startaufgebot an Kämpfern und Stages nicht ausreicht, der wird zur Kasse gebeten. Dabei hätte man sich doch an einem Tekken 7 etwas abgucken und zum Beispiel mit erspielten Fight Money neue Kämpfer oder anderen Schnickschnack kaufen können. Klar können wir in Infinite auch Sachen wie neue Kämpfertitel oder Hintergründe für unsere Kämpferkarte freispielen, aber ich hätte mir doch eine Schippe drauf gewünscht.

Spielmodi

In Marvel vs. Capcom: Infinite bekommen wir einen bunten Blumenstrauß voller Spielmodi. Hier vermisse ich als Beat em Up Liebhaber nichts. Klar, eine gewisse Ähnlichkeit im Aufbau mit Street Fighter V lässt sich nicht abstreiten, aber es sind alle Modi enthalten, die man als Prügelspielfreund gerne im Paket hätte. Im Arcademodus bestreiten wir insgesamt 7 Kämpfe, wovon die beiden letzten Bosskämpfe sind. Kann sein, dass dies ein paar Leser bestimmt zu kurzweilig finden, aber wer länger bei Laune gehalten werden möchte, kann auch den Storymodus spielen, auch wenn man dort nicht seine Charaktere frei anwählen kann.

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PWRimage19Der Storymodus ist neben den Standartspielmodi mein Sahnehäubchen. Die Geschichte ist cineastisch in Szene gesetzt und unterhält mich durchweg. Die Cutscenes dürfen wir, wenn wir das möchten, auch später nochmal in der Stark-Light-Bibliothek ansehen, die eine Sammlung von Charakterbiografien, Musikstücken, Sounds von Stimmen, Konzeptzeichnungen und Videos beinhaltet.

Es gibt noch einen weniger spannenden Missionsmodus, der mit Tonnen an Herausforderungen auf uns wartet. Im Trainingsmodus trainieren wir mit unseren Kämpfern nach Belieben zudem gibt es noch den Versus-Modus, hinter dem sich noch weitere Modi befinden: Vs. Spieler 2 gibt es ein entspanntes Gegeneinander, sowie im Vs. CPU spielt Ihr gegen die KI. für Onlineduelle steht, wie der Name schon sagt, der Onlinemodus zur Verfügung: Im Ranglistenkampf geht es um Ruhm und Ehre in der Online-Welt, die Ergebnisse vom Freundschaftskampf beeinflussen nicht Euren Ranglistenplatz. In der Anfängerliga spielt Ihr gegen Spieler, die den 14ten oder 15ten Rang innehaben. Mögt Ihr es intimer, so könnt Ihr eine Lobby suchen oder erstellen, in der sich Spieler zum Kämpfen treffen können. Zu guter Letzt könnt Ihr noch die Ranglisten oder Replays einsehen.

Grafik

Ich bin mir durchaus bewusst, dass nicht jedem Fan der neue Grafikstil schmecken wird- ich hingegen finde ihn großartig und sehr gelungen. Die Charaktere werden recht realistisch dargestellt, selbst Roboter wie Mega Man X oder Ultron wirken fabelhaft. Die Stages sind sehr detailreich und beim spiegelnden Glanz von den Böden einzelner Stages geht mir einer ab, obwohl ich Jemand bin, der Grafik immer an die letzte Stelle stellt. Die Kämpfer selbst sind einwandfrei flüssig animiert, die 60er Framerate auf der PS4 stabil.

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Was ist neu?

Marvel vs. Capcom: Infinite verlässt das alte Muster mit 3 gegen 3 Kämpfern und bildet nun Teams aus 2 gegen 2, was mir persönlich sogar noch besser gefällt. Es wirkt intimer und weniger überladen und auch die 4-Button Belegung (Hi- & Lowkick, Hi- & Lowpunch) ist einfacher und flüssiger zu steuern. Es gibt relativ simpel auszuführende Combomechaniken, wenn Ihr aber so richtig glänzen wollt, dann heißt es: ab zum Trainingsmodus und ein paar komplexe, aber durchaus mächtige Combos lernen. Das coole am Combosystem ist, dass Ihr zum Beispiel mit einem Charakter eine Comboattacke beginnt, dann zu Eurem zweiten Charakter wechselt und ihn die Attacke weiter ausführen lassen könnt.

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Die Infinity-Steine sind meines Erachtens nicht nur irgendein Gimmick, sondern bringen auch eine kleine taktische Komponente mit ins Spielgeschehen. Jeder von den sechs Steinen, die man in jeder Runde neu belegen kann, hat eine andere Fähigkeit. Übrigens kommt in knapp 2 Jahren der neue Film Avengers: Infinity War in die Kinos, wo sich auch alles um die Infinity Steine drehen wird, dies sei aber nur am Rande erwähnt. Die sechs Steine (Space, Mind, Reality, Power, Time, Soul) können von uns klug eingesetzt werden. Der Space-Stein zieht Gegner an uns heran und der Power-Stein gibt uns mehr Angriffskraft. Der Reality-Stein setzt einen mächtigen elementaren Energiestoß ein und mit dem Time-Stein dashen wir durch den Bildschirm und durch gegnerische Angriffe und auch durch diese hindurch, sehr praktisch, wenn man mal einer Situation entfliehen muss. Durch den Mind-Stein wird Eurer Gegenüber kurzzeitig bewegungsunfähig und der Soul-Stein zieht dem Gegner Lebensenergie aus, welche Euch dann zu Gute kommt.

MARVEL VS. CAPCOM: INFINITE_20170916225448Die Steine ermöglichen uns also gleich zwei Mechanismen: Mit dem Infinity-Surge (Stufe eins des Infinity-Steins) können wir eine Attacke ausführen, wann immer wir das möchten, mit dem Infinity-Storm wird der X-Faktor aus dem Vorgänger ersetzt und diesen können wir nur ausführen, wenn die entsprechende Leiste auch gefüllt ist. Der Infinity-Storm ist ein mächtiger Angriff, dessen Ausführung auch zeitlich passend eingesetzt werden sollte.

Es gibt keinen Stein, der andren überlegen ist, vielmehr sollte man entscheiden wo und wann man diese richtig nutzt um deine Gegner umzuhauen, oder aber um im Storymodus weiter voran zu kommen. Klug genutzt bringen die Funktionen der Steine große Vorteile.

Fazit

Immer wenn ich an Beat em Ups denke, denke ich an erster Stelle an drei Titel, die ich liebe: Street Fighter, Tekken und Mortal Kombat. Capcom hat es nach wie vor einfach drauf Kampfspiele zu machen. Die Steuerung geht gut von der Hand und die Optik ist klasse. Auch wenn vielleicht gerade für Neueinsteiger auf die Bremse getreten wurde: Marvel vs. Capcom: Infinite ist zugänglicher als andere Spiele des Genres, die Stages sehen wunderbar aus, zudem müsste im Kämpferaufgebot für Jeden etwas dabei sein. Capcom ist mit Infinite zwar nicht gerade sehr experimentell und vielleicht auch oberflächlich betrachtet etwas steril, jedoch bin ich durchweg zufrieden und gut unterhalten. Außerdem bringen die Infinity-Steine eine nicht zu verachtende taktische Komponente mit ein.  Marvel vs. Capcom: Infinite wird wahrscheinlich unter dem Strich ein Tekken 7 nicht vom Thron schmeißen, jedoch ist es das perfekte Spiel um in einer geselligen Runde mal drauf loszuprügeln, oder aber, wenn Ihr Einzelspieler seid, den Storymodus mit seinen ausgezeichneten cineastischen Zwischensequenzen zu genießen. Ich werde Infinite jedoch noch einige Zeit weiter spielen und mich daran erfreuen, die Frage ist nur, ob Ihr das auch könnt.

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2 Comments
  • Lisa 6 Jahren ago

    Ich finde das Spiel auch cool. 🙂

  • Marek G. 6 Jahren ago

    Für ein beat em up Spiel, finde ich die Grafik und die Animationen sehr gut, die Soundeffekte und die Musik sind auch sehr gelungen. Wer auf schnelle Prügeleien mit wilden und Harten Special Combo Moves steht ist hier genau an der richtigen Adresse.

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