1. Juni 2017

MXGP 3 – The Official Motocross Videogame

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Von Rennspielen kann ich gar nicht genug bekommen und mache die Pisten auch unheimlich gerne mit einem Motocross-Bike unsicher. Milestone hat mit ihrer MXGP-Reihe bisher immer wieder viel Kritik und Verbesserungswünsche der Fans zu hören bekommen, die sie nun auch erfüllt haben sollen. Ich habe mir mein virtuelles Bike geschnappt, MXGP 3 gespielt und bis zur letzten Zündkerze getestet.

In MXGP 3 können wir wie gewohnt Meisterschaften mit den anstehenden 18 Rennen fahren, einen Karriere-Modus starten, in dem wir uns einen Sponsor und Ausstatter suchen und uns an die Spitze der Tabellen fahren, am klassischen Einzel- und Zeitrennen teilnehmen oder einfach nur den Trainings-Modus unsicher machen, um noch besser auf dem Bike zu werden und auch in diesem Teil können wir wieder am Monster Energy FIM MXoN Wettbewerb teilnehmen. Natürlich ist auch ein Online-Modus enthalten, in dem wir uns mit bis zu elf weiteren Mitspielern messen können. Aber wo ist der Splitscreen geblieben?

Lizenzprobleme kennt MXGP 3 glücklicherweise überhaupt nicht und so beinhaltet es sämtliche Teams, Strecken und Fahrer der MXGP und MX2. Die Auswahl an Bikes, Klamotten und Helmen ist unheimlich groß, allerdings müssen wir durch Rennen mit einer möglichst hohen Platzierung natürlich das nötige Geld für diese aufbringen. Die grünen Kawasaki-Bikes sind bis heute mein absoluter Favorit und ich gehe stark davon aus, dass auch Ihr Eure Lieblingsmarken und Motorräder in diesem Spiel wiederfinden werdet.

Er heißt Lisa

Abgesehen von der Ausstattung, die wir unserem Fahrer erwerben können, wenn wir keinen offiziellen Fahrer der MXGP und MX2 auswählen, kann der Fahrer natürlich etwas individualisiert werden. Wir können ihm einen Namen geben, die Hautfarbe bestimmen und auch die gewünschte Nummer und das Team auswählen. Dies ist nun absolut kein Kritikpunkt in meiner Wertung und hat auch nichts mit Feminismus zu tun, aber ich hätte es mir nun doch gewünscht eine Fahrerin auswählen zu können, da ich mich gerade in Spielen zu denen ich einen PWRUP Test schreibe, immer wieder gerne selbst nachbaue. Optisch hätte ich abgesehen von der Hautfarbe auch gerne die Haare, den Körperbau etc. geändert, da mir so etwas in jedem Spiel Spaß bereitet und mich lange beschäftigen kann. Klar… man zieht einen Helm auf, den Schutzanzug an und fährt danach nur noch Motocross. Aber sind wir doch mal ehrlich, bei Skyrim hängen wir auch 2 Stunden in der Charaktererstellung und tragen danach eine Ganzkörperrüstung, und das meistens die nächsten 30-40 Stunden lang!

Verbesserung und doch Stagnation

Bereits MXGP und auch der 2. Teil der Reihe hatten bereits Probleme mit dem authentischem Fahrgefühl und dem Dummy-Look der Fahrer auf den Bikes. Das haben sie nun tatsächlich enorm verbessern können. MXGP 3 steuert sich wunderbar und die Unebenheiten des Bodens oder auch Schlamm, wenn es regnet oder die Strecke bereits nass war, sind deutlich zu spüren. Auch die Fahrer bewegen sich sehr viel realistischer, werden von Meter zu Meter schmutziger und rutschen auch durchaus weg, wenn sie mit anderen Teilnehmern des Rennens kollidieren. Also geht vorsichtig vor, wenn Ihr Eure Mitstreiter vom Bike befördern wollt, Ihr könntet Euch damit nämlich ein Eigentor schießen. Die Stürze wurden im Vergleich zum Vorgänger aber deutlich verringert. Milestone-üblich sind die Ladezeiten zwischen jedem einzelnen Rennen so lang, dass ich immer wieder zum Handy griff und Nachrichten beantwortete, zur Toilette ging, ein Bier getrunken habe und noch ein Spiegelei in Motocross-Form zubereitete. Der Spielfluss wird hierdurch sehr gestört und man lenkt sich zu schnell mit anderen Dingen ab.

Milestone kündigte an, dass die Grafik und vor allem die Wettereffekte nun stark verbessert worden sind, was auch durchaus der Fall ist, obwohl der Regen immer noch aussieht, wie langgezogene, weiße Konfettistreifen. Die Belichtung und die Strecken sehen sehr viel besser, als in den vorherigen Teilen. Nur leider ist MXGP 3 grafisch dennoch sehr veraltet und größtenteils wirklich nicht schön anzusehen. Zuschauer sehen in Rennspielen fast immer aus, wie schlecht produzierte Schaufensterpuppen aus Pappe, aber die Gesichter sehen nun aus, wie mit der EyeToy-Kamera der PS2 aufgenommen und deren Jubel- und Ärger-Moves gleichen den Leuten eines 2002er Eminem Publikums – Arm nach oben und nach vorne wippen, viel mehr haben die Zuschauer nicht auf Lager. Warum weiß ich das so genau? Nunja, ich hatte hier und da den einen oder anderen Bug erwischt und konnte während ich in Absperrungen hing die Zuschauermenge und die Umgebung genauer begutachten, während ich mehrfach überrundet wurde, da das Zurückspulen nicht immer so klappte, wie es eigentlich soll. Aber überzeugt Euch im nachfolgenden Video doch einfach selbst davon.

Danke, du doofe Fahrbahnbegrenzung!

Die KI in MXGP 3 kann je nach Belieben in ihrem Können verändert werden. In der einfachsten Schwierigkeitsstufe ist ist es sogar relativ leicht unter den ersten drei Platzierungen zu landen. Auch das in den vorherigen Teilen bemängelte Gummiband wurde verbessert. Leider hätte ich es mir aber vor allem beim Aufholen nach einem Sturz oder aber dem Überschreiten der Fahrbahnbegrenzung häufig zurückgewünscht. Fahren wir nämlich durch eine Absperrung oder an der Strecke vorbei, werden wir direkt und völlig abrupt von der Strecke gerissen und „spawnen“ neu. Warum keine Strafzeiten oder eine andere Lösung? Mir ist genau das leider häufiger passiert, da man hierfür nur ein ganz kleines bisschen von der Strecke kommen muss, was bei 22 Fahrern im Schlamm doch recht schnell und oft passieren kann. Wieder an die vorderen Fahrer ranzukommen, war eine absolute Seltenheit und hat mich tierisch aufgeregt.

Fazit

MXGP 3 ist leider immer noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem es eigentlich sein müsste. Die Fahrphysik und die authentischen Fahrer wurden meines Erachtens fast perfektioniert und es fühlt sich mittlerweile viel besser an mit den Bikes über die dreckigen Pisten zu jagen. Leider wirkt die Grafik nur immer noch nicht gut genug und zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl auf der PS3, anstatt auf der PS4 zu zocken. Die Umgebung, die Zuschauer und größtenteils auch die eigentlich verbesserten Wettereffekte waren wirklich nicht hübsch und wurden auf veröffentlichten Screenshots meiner Meinung nach falsch angepriesen. Auf dem PC kostet das Spiel derzeit um die 50 €, während es auf den Konsolen mit ca. 70 € zu haben ist. Für diesen stolzen Preis, sollten wir heutzutage einfach mehr erwarten dürfen, auch wenn der Umfang und das Rennen fahren an sich zu loben sind. Ich hoffe auf ein besseres MXGP 4, das noch etwas an der Grafik schraubt, die Ladezeiten verkürzt und hoffentlich auf diesen angestaubten Dubstep-Soundtrack verzichtet.

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Everspace

3. Juni 2017 4
2 Comments
  • Anonymous 7 Jahren ago

    Ich persönlich fande MXGP2 bis auf einge Fehler sehr gut. Nun hatte ich die Möglichkeit MXGP3 bei Media Markt zu Testen und bin froh darüber, da ich mir MXGP3 sonst gekauft hätte. Die Grafik ist schlechter als beim Vorgänger und vom Gameplay habe keinen Unterschied zu MXGP2 gemerkt. Das einzig positive ist das endlich 2 Tackter mit am Start sind. Das ist aber in meinen Augen keine 69 € wert.

  • Gurki 7 Jahren ago

    Sehr guter und vor allen witzig geschriebener Test. Du wirst langsam immer besser. 🙂 Weiter so 🙂

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