14. März 2017

Styx: Shards of Darkness

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In der Rolle des fiesen Goblins Styx schleichen und verstecken wir uns, nachdem der Vorgänger Styx: Master of Shadows bereits ziemlich gut durchgestartet ist, erneut durch eine atmosphärische Spielwelt in Styx: Shards of Darkness. Ist dieser nun sogar noch besser als der Vorgänger?

Was kann die Story?

Nachdem der Turm von Akenash zerstört wurde, muss Styx sein behütetes und gewohntes Versteck verlassen und begibt sich zur Dunkelelfenstadt Korrangar. Er trifft dort auf ein Diplomaten-Treffen und findet heraus, dass dies nur reine Fassade ist…  wie auch im Vorgänger spielt natürlich Goldharz erneut eine große Rolle, welches sich unter anderem in Styx Adern befindet. Die Dunkelelfen wollten diesen Goldharz um jeden Preis für sich erlangen und wollen Styx somit als eine Art Milchkuh für Goldharz nutzen. Dieser macht sich also auf die Suche nach einem Heilmittel, um aus dieser Situation herauszukommen…

Storytechnisch war bereits der erste Teil kein absolutes Meisterwerk und viel besser lief es mit der Story bei Styx: Shards of Darkness nun auch nicht. Hauptsächlich wird diese durch die verschiedenen Zwischensequenzen wiedergegeben und im Spiel selbst habe ich sie zwischenzeitlich überhaupt nicht mehr im Kopf gehabt und mich nur noch darauf konzentriert, das Levelziel zu erreichen.

Oldschool-Stealth

Beim aktuellsten Thief Ableger oder auch meinem geliebten Dishonored und auch Dishonored 2 spielt Schleichen zwar eine große Rolle, allerdings können wir uns bei diesen Titeln auch beinah problemlos durch das Spiel kämpfen, auf Schleichen verzichten und einfach nur durchrushen. In Styx: Shards of Darkness sieht das schon anders aus. Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass wir uns durch unauffälliges Schleichen und das Nutzen von Schatten, Schächten und anderen Verstecken fortbewegen, ohne aufzufallen und im schlimmsten Fall einen Alarm auszulösen. Dieser kann zwar manipuliert werden und wir können Wachen Fallen stellen oder sie sogar vergiften, sollten aber dennoch sehr  vorsichtig vorgehen. Haben sie uns erst einmal entdeckt, heißt es schnell reagieren und kontern, sobald sie angreifen, oder versuchen wegzurennen, sich in Kisten oder anderen Orten zu verstecken und abzuwarten, bis die Gefahr vorbei ist. Anfänglich habe ich es noch mehrfach probiert die Wachen zu bekämpfen, habe allerdings oft genug kläglich versagt und Styx ist gestorben. Hier wird also auf taktisches Vorgehen und das Beobachten der KI gesetzt, welche im Kampf sehr stark ist. Eure Gegner verhalten sich nahezu immer nach einem ähnlichen Muster. Versteckt Euch und wartet ab, welche Wege sie gehen, mit wem und worüber sie sich unterhalten, ob sie sich einen Apfel greifen, den Ihr vergiften könntet oder ob Ihr sie doch unauffällig ausschalten solltet. Dann ist es allerdings wichtig, dass Ihr die Leiche beispielsweise in einer Kiste oder einem Schrank versteckt, sollte sie nämlich von einer anderen Wache gefunden werden, beginnt die Suche nach Euch.

Styx - versteckt in einer Kiste

Zum Glück können wir unseren Styx durch gesammelte Punkte nach Abschluss eines Levels in verschiedenen Kategorien aufwerten. Ihr solltet klug entscheiden, für welche Kategorien Ihr Euch entscheidet, denn diese können Euch das Spiel erleichtern oder es so knackig lassen, wie es ist. Hardcore-Stealth Fans sollten Styx am besten gar nicht aufwerten, denn er ist im Spiel, nachdem man durch optionale Sammelaufgaben Extrapunkte gesammelt hat, ziemlich overpowered.

 

Ihr könnt folgende Fertigkeiten verbessern:

 

  • Heimlichkeit – Styx wird so weniger Geräusche verursachen und verbessert seine Unsichtbarkeitsmagie. Dies ist sehr praktisch, wenn Ihr schnell an mehreren Wachen vorbeikommen müsst, sie fest an Ihrer Position stehen und ein Angriff reiner Selbstmord wäre.
  • Töten – Ja… was könnte die Kategorie „Töten“ wohl für Styx bedeuten? Richtig, er erlernt neue Fähigkeiten zu töten, wie zum Beispiel der klassische Kill von oben. Eine direkte Konfrontation mit Gegnern bleibt allerdings immer noch sehr gefährlich.
  • Alchemie – Möchtet Ihr stärkere oder mehr Tränke brauen können? Dann solltet Ihr auf jeden Fall Eure Fertigkeitenpunkte in die Alchemie ballern.
  • Klonen – Das Klonen war bereits im Vorgänger ein tolles Gameplay-Element, welches einem gut geholfen hat. Könnt Ihr gut mit Eurem Klon umgehen und mögt  es aus dem Hinterhalt heraus die Wachen mit Eurem Klon zu verarschen und auszutricksen? Dann wertet auf jeden Fall diese Kategorie schnell auf. Sie kann Euch wirklich wortwörtlich den Arsch retten.
  • Wahrnehmung – Goldharz hat nicht nur Nachteile. Durch Styx‘ Goldharzvision kann er Gegenstände und Lebewesen visuell hervorheben und aus dem Versteck heraus erkennen. Wollt Ihr viel Sammeln und möglichst unauffällig Schleichen? Dann solltet Ihr wiederum diese Kategorie schnell ausbauen.

In der Spielwelt findet Ihr immer wieder verschiedene Rohmaterialien, aus denen Ihr wichtige Gegenstände wie Lebenstränke, Pfeile oder auch Dietriche herstellen könnt. Die Materialien sind natürlich häufig in besonders gefährlichen oder gut bewachten Räumen oder Abschnitten im Spiel versteckt. Ihr solltet einen guten Schleich-Skill haben, ansonsten könnte es wirklich schwierig werden, vor allem, wenn Ihr aufgrund fehlender Materialien kaum Gegenstände herstellen könnt.

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Geniale Spielwelt!

Das Leveldesign von Styx: Shards of Darkness kann meines Erachtens schon fast mit Dishonored mithalten. Jeder Abschnitt im Spiel lädt zum Erkunden ein und Ihr könnt Euch nahezu überall fortbewegen. Ob Ihr nun an Seilen rutscht, an Abhängen und Häusern klettert, Euch unterirdisch fortbewegt oder den Weg durch die mit Wachen besetzten Zimmer wagt, bleibt Euch überlassen. Es lohnt sich aber sich Zeit zu lassen oder ein Level einfach ein zweites oder drittes Mal zu spielen. Bei jedem Durchgang entdeckt Ihr wieder etwas neues, beziehungsweise etwas, dass Euch vorher entgangen ist. Beim Klettern bin ich übrigens des Öfteren einfach angehalten und habe mir das Panorama angesehen und genossen. Styx: Shards of Darkness kann sich also nicht nur optisch sehen lassen, sondern macht beim Erkunden auch noch extrem viel Spaß. Ich hatte zweitweise das Gefühl sogar einen Hauch von Uncharted und Tomb Raider beim Klettern zu fühlen. Cool!

Co-Op-Action!

In Styx: Shards of Darkness könnt Ihr nun auch das komplette Spiel im Online-Coop zusammen mit Eurer liebsten Zockkumpeline und Eurem liebsten Zockkumpel oder fremden Leuten spielen. Einer schlüpft in die Rolle von Styx und der andere ist sein Klon. Hier ist gute Teamarbeit und Absprache sehr wichtig, Ihr solltet also per Partychat, Teamspeak oder Skype miteinander verbunden sein, ansonsten könnte es zu Schwierigkeiten in der Kommunikation kommen und Euch nur Steine in den Weg legen. Ihr habt zwar Vorteile dadurch, dass Ihr gleichzeitig Wachen ausschalten und Ziele erreichen könnt, allerdings könnt Ihr auch leichter entdeckt werden. Damelt einer von Euch rum und wird entdeckt, heißt es für Euch beide die Beine in die Hand zu nehmen und wegzurennen oder sich zu verstecken.

Hier geht es unter die Gürtellinie!

Unbedingt erwähnen muss ich einfach die Art von Styx, den ich im Vorgänger schon total sympathisch fand. Der miesgelaunte, freche und unheimlich ehrliche Goblin hat auch hier wieder einige Schimpfwörter und Sprüche auf Lager, die einfach unterhaltsam und zum Totlachen sind. Ob er nun die Klamotten aus Assassin’s Creed durch den Dreck zieht, Wachen beleidigt oder auch uns beschimpft und bloßstellt, wenn wir bzw. er aufgrund unseres Nichtkönnens stirbt, oder im Spiel vor sich hinmurmelt…. Kino für die Ohren! Habt Ihr dreckigen Humor und könnt Sprüche, die unter die Gürtellinie gehen, vertragen? Ihr werdet mit Styx sowas von Euren Spaß haben, das kann ich Euch garantieren. Besonders die Ladesequenzen nach dem Tod fand ich total unterhaltsam. Hier mal mein persönliches Best Of:

Fazit

Ich habe mich bereits im Voraus unheimlich auf Styx: Shards of Darkness gefreut und wurde nicht enttäuscht. Styx ist frecher denn je, die Spielwelt ist noch abwechslungsreicher, schöner und detaillierter als die im ersten Teil und dadurch konnte ich bereits über die immer noch schwache Story hinwegsehen. Das Schleichen und unauffällige Ausschalten der Gegner, das Erkunden der Gegend und Zuhören von Styx hat mich schon gut genug unterhalten. Mir wäre eine absolut einschlagende Story, wie eine Bombe wahrscheinlich gar nicht mehr aufgefallen, da ich einfach mit anderen Dingen beschäftigt war und es gar nicht vermisst habe. Auch den Coop-Modus finde ich sehr gelungen und bietet sich bei Styx und seinem Klon perfekt an. Hier hätte ich es mir allerdings gewünscht diesen auch Zuhause zu zweit auf dem Sofa spielen zu können. Online ist cool, aber offline ist cooler. Wir hängen doch schon genug vor der Glotze, da können wir dann wenigstens zusammen auf dem Sofa spielen. Vielleicht beim nächsten Styx-Ableger? Ich habe Lust auf mehr und ich hoffe Ihr habt es auch, nachdem Ihr Styx: Shards of Darkness gespielt habt.

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2 Comments
  • Frau Zimmy 7 Jahren ago

    Grafisch sieht Styx echt gut aus, spielerisch scheint es interessant. Werde ich mal spielen! 🙂

    • Lisa Speicher 7 Jahren ago

      Den ersten Teil müsstest du noch in der PS+ Bibliothek haben 🙂 Kannst den ja mal austesten.

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