12. November 2017

Bubsy in Claws Encounters of the Furred Kind

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Wer hätte gedacht, dass Bubsy aus dem Hause Accolade 2017 nochmal ein Abenteuer auf der Playstation 4 und dem PC bestreiten würde? Sicherlich die Wenigsten von uns. Auf der einen Seite beliebt, auf der anderen Seite ziemlich zerrissen, aber eines muss man diesem hüpfenden und fliegenden Bobcat lassen: Wenn man denkt, es kommt nichts mehr, meldet er sich immer dann zurück, wenn man es am wenigsten erwartet. Und hey, immer hin gab es einen eigenen Cartoon für Bubsy (Naja, es war zwar nur eine Pilotfolge, aber immerhin). Spaß bei Seite: In diesem Test möchte ich mich nicht über seine Rückkehr outen, sondern gerne nochmal zurück in die 90er gehen, genauer gesagt 1993 auf dem Super Nintendo. Die anderen Konsolen-Portierungen und Fortsetzungen werden hier nicht berücksichtigt.

Entwickelt und herausgebracht wurde dieses Jump ’n Run von Accolade. Kaum das SNES eingeschaltet erkennt man sehr schnell, dass Accolade damals mit allen Mitteln versucht hat aus Bubsy einen großen Star wie Mario oder Sonic zu machen. Jetzt fragt sich der eine oder andere bestimmt „Na, und? Sowas haben andere Firmen damals auch versucht. Wo ist da das Problem?“. Um Bubsy mal zu zitieren: „What could possibly go wrong?“. Auf diese Frage wird es später noch eine ausführliche Antwort geben. Aber eins nach dem Anderen…

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Außerirdische wollen sich die Wollknäule der Welt unterjochen. Unser ausgeflippter Rotfuchs Bubsy ist damit alles andere als begeistert davon und macht nun auf den Aliens mal so richtig den Marsch zu blasen. 15 Stages gilt es nun zu bewältigen. Neben Todesfallen und Außerirdischen müssen wir auch noch unter anderem acht geben vor Autos, aggressiven Tieren und Kaugummiautomaten (kein Witz!). Neben dem weiten Springen und Gleiten ist Bubsy in der Lage automatisch zu rennen. Das Springen und Herumgleiten hat man schnell drauf, selbiges gilt leider nicht fürs Rennen! Woran das liegt, dazu später mehr. Erst einmal möchte ich kurz ein paar Worte zur Grafik verlieren. Und: Optisch macht Bubsy in der Tat keine so schlechte Figur, im Gegenteil: Die Gestaltung im Cartoon-Look kann sich sehen lassen. Vor allem die Todesanimationen von Bubsy sind sehr kreativ und echt zum Brüllen! Fans von Looney Toons und Co. werden hier sehr schnell Gefallen finden.

Auch ich muss mal eine Lanze brechen was das Thema Leveldesign angeht: Die Levelgestaltung und Ideen sind, wenn man sich etwas länger damit beschäftigt, nicht von schlechten Eltern. Es gibt einiges zu entdecken und auch sind die Sprungeinlagen eigentlich nicht unfair. Woran lag es also genau, dass Bubsy bis heute bei vielen Leuten so gehasst wurde? Naja, man merkt so richtig, dass die Entwickler nicht so ganz wussten, wo sie spielerisch hin wollten. Bubsy flitzt zwar wie Sonic, bewegt sich aber in Levels, die so designt wurden, dass eine Mario-typische Steuerung mehr Sinn gemacht hätte. Es wird also quasi verlangt sich sicher durch die Stages zu bewegen, obwohl unsere Spielfigur es nicht zu 100% zulässt. Stattdessen landet man oftmals ungewollt in Todesfallen und Abgründen, oder rennt schnurstracks in irgendwelche Gegner rein. So ein ähnliches Problem findet man auch heute bei einigen aktuellen Jump ’n’ Runs. Schade! Das macht Bubsy in Claws Encounters of the Furred Kind unnötig und ungewollt schwierig.

Auch viel besser als erwartet: Musik und Soundeffekte. Der Sound ist bei weitem nicht so nervig und anstrengend wie damals in meiner Erinnerung. Eigentlich passen diese Hüpf- und Knalleffekte sogar sehr gut Cartoon-Atmosphäre. Die Musikstücke können sich auch durchaus hören lassen. Klar, eine Meisterleistung ist sie nicht und schnell vergessen ist sie auch, jedoch passen die Melodien wunderbar in die Welt von Bubsy. Egal, ob wir uns nun im Wald, auf einem Freizeitpark, auf einem Zug oder sogar in den Bergen aufhalten, für Abwechslung und passende Klänge hat man bestens gesorgt. Also auch hier: Kein Reinfall.

Fassen wir mal zusammen: Ein großer Klassiker war das erste Bubsy-Spiel noch nie, allerdings muss man eingestehen, dass Claws Encounters of the Furred Kind besser ist als sein Ruf. Riesige Welten mit guten Ideen, untermalt mit spaßiger Musik und schöne, witzige Animationen. Nur die Steuerung und die Tatsache, dass man sich nicht wirklich für „typisch Mario“ oder „typisch Sonic“ entscheiden konnte verpassten diesem Titel einen bitteren Beigeschmack. Ansonsten gibt es es aber ehrlich gesagt nicht viel zu meckern. Für eine kurzweilige Zockerrunde geht dieser Titel absolut in Ordnung. Da habe ich in der Vergangenheit weitaus schlimmere Titel kennen gelernt.

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1 Comment
  • Lisa 6 Jahren ago

    Ich habe Bubsy noch nie gespielt und kam dank Zimmy nun in den Genuss oder sagen wir lieber, ich habe die Erfahrung gemacht, das neueste Bubsy Abenteuer zu spielen. Und seien wir ehrlich… Bubsys Neuauflage ging nun gewaltig nach hinten los. Daher interessiert mich aber umso mehr, wie das Original Bubsy auf dem Super Nintendo war und wo die Ursprünge liegen… Da habe ich Nachholbedarf.

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