Mega Man 6“ ist ein echter Spätzünder – und das nicht nur, weil das ursprünglich schon 1993 releaste Spiel nun seit wenigen Tagen den Weg auf die Virtual Console der Wii U und des 3DS gefunden hat. Nein, der Klassiker war auch Anfang der Neunziger so etwas wie der beziehungsweise das Letzte seiner Art:

Viel geliebt und heute noch mit warm-wohlig nostalgischem Gefühl in Erinnerung geblieben, musste dennoch auch die goldene Ära des NES eines Tages enden. In dieser Übergangszeit – das NES schon langsam aber sicher aus der Mode gekommen, der Super Nintendo noch nicht gänzlich etabliert – wurde „Mega Man 6“ überraschender Weise für das NES releast. Sozusagen das letzte Aufbäumen einer liebgewonnenen Konsole, die langsam aber sicher in die Jahre kommt.

Leider brachte dieser Umstand aber auch mit sich, dass das Spiel in Europa nie offiziell auf den Markt kam. Das Spielmodul hat somit inzwischen echten Seltenheitswert und auch wer heute versucht, den Klassiker zu ergattern, der muss ziemlich tief in die Tasche greifen. Gut also, dass Nintendo ein Herz für Retro-Freunde hat! Im eShop ist das Spiel in der US Fassung nunmehr für kleines Geld zu haben und wer sich bis dato noch nicht mit „Mega Man 6“ vergnügt hat, dem sei dringend angeraten, dies nun nachzuholen.

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Worum es in „Mega Man 6“ geht muss im Grunde genommen nicht wirklich erläutert werden und sollte dem gemeinen Retro-Fan so oder so geläufig sein. An dieser Stelle trotzdem ein kurzer Abriss des Plots:

Unser böser Gegenspieler ist diesmal nicht wie sonst üblich Dr. Wily – nein, diesmal bekommen wir es mit dem mysteriösen Mr. X zu tun, bei dem es anscheinend zum Doktortitel nicht ganz gereicht hat. Seine Friese hingegen lässt doch eine gewisse Ähnlichkeit zum berühmt-berüchtigten Dr. Wily erkennen – rein zufällig, versteht sich. Handelt sich vielleicht um einen entfernten Cousin oder sowas.

Jedenfalls hat dieser Mr. X ein Turnier ausgerufen, in dem der mächtigste Roboter ermittelt werden soll und – wer hätte das vermutet? – nachdem er all die Kampfmaschinen geködert hatte, programmiert er die 8 stärksten von Ihnen zu seiner eigenen Verwendung um. Wer könnte die Welt an diesem Punkt noch retten? Richtig, Mega Man.

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Mega Man bewanderte Spieler ahnen schon, wie die nun die Levels aufgebaut sein werden: Es gibt zunächst 8 Level mit jeweils einem Super-Roboter-Endboss, die in beliebiger Reihenfolge angewählt werden können. Habt ihr einen der Endgegner platt gemacht, so eignet ihr euch seine Waffe an – kluge Köpfe kombinieren an diesem Punkt, welche Reihenfolge die sinnvollste ist, denn die Waffe des einen Bosses trifft zufälligerweise den Schwachpunkt eines anderen Endgegners… Habt ihr letztlich alle Boss-Level gemeistert, gelangt ihr zu den Schlossleveln, an deren Ende euch dann letztlich der Über-Mega-Boss erwartet. Alles in allem nichts Ungewöhnliches – ein „Mega Man“-Spiel wie man es erwarten würde. Außerdem ist es möglich, durch den Einsatz von Adaptern den kybernetischen Hund Rush mit Mega Man zu kombinieren. Als Jet Mega Man kannst du dich in die Lüfte schwingen. Und als Power Mega Man kannst du deinen Widersachern heftige Schläge verpassen.

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Grafisch konnte das Spiel schon damals etwas hermachen, was bei einem so spät in einer Konsolengeneration releasten auch zu erwarten sein dürfte. Auch auf der Wii U macht das Spiel einen guten Eindruck, bleibt aber dennoch selbstverständlich vor allem eins: Ein Retro-Titel, der in keinster Weise visuell-bombastische HD-Grafik anpeilt. Der Soundtrack – damals wie heute – gehört zwar nicht zu den besten je in einem „Mega Man“-Spiel gehörten, ist aber dennoch eingängig und unterbewusstes Fuß-Mitwippen ist mehr als nur wahrscheinlich.

FAZIT

„Mega Man 6“ beschloss das Ende der NES-Ära und dennoch ist der Titel nicht als das ganz große Feuerwerk zum Schluss zu betrachten. Genaugenommen sind alle gameplaytechnischen Elemente mehr oder minder exakt den Vorgängertiteln entlehnt – wieder haben wir es zunächst mit 8 Bossleveln zu tun, nach deren Bestehen wir uns zum Oberboss durchkämpfen müssen. Ein bewährtes Konzept, dass zwar keine großen Überraschungen bietet, aber dennoch bestens unterhält. Sowohl Grafik als auch Soundtrack können für ein aufpoliertes, aber eben doch 1993 veröffentlichtes Spiel, auf voller Linie überzeugen. Schön, dass der eShop nun jedem Wii U oder 3DS Besitzer Zugang zu diesem Klassiker ermöglicht. Wer’s noch nicht gespielt hat sollte unbedingt die Bildungslücke schließen und zuschlagen!

https://www.youtube.com/watch?v=ajExY9gfGyY

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13. August 2014 0
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