20. September 2015

Super Mario Maker

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Jeder Mario-Fan kennt sicherlich dieses Problem: Das Level ist zu schwer, das Level ist zu leicht, das Level ist zu langweilig usw. usw. Nun dachte sich wohl Nintendo „Ok, dann bringen wir doch einfach einen Level-Editor raus, in dem die Fans ihre eigenen Mario-Levels erstellen und sich nach Herzenslust austoben können“ Und so erschien zum 30ten Jubiläum Super Mario Maker.

Super Mario Maker gibt es in 3 Versionen: Artbook Edition, 8-Bit-Amiibo Edition und eine Deluxe Edition, wo sowohl das Artbook als auch Amiibo-Figur enthalten sind. Das Artbook ist wirklich sehr schön und liebevoll gestaltet. Inhaltlich wurde dieses Artbook mit schönen Artworks und lustigen Ideen für die eigenen Mario-Level verpackt. Aber auch von der Qualität und von der Verarbeitung ist dieses Artbook sehr hochwertig. Da hat Nintendo mal wieder viel Liebe reingesteckt. Aber nun zum Spiel.

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Sicherlich denkt sich jetzt der Eine oder Andere: „Och nö, ein Level-Editor? Das ist bestimmt unglaublich kompliziert…“ Habe ich anfangs auch gedacht, doch letzten Endes wurde ich wirklich sehr positiv überrascht. Aber von vorne: Zu Beginn ist der Umfang der Bauuntensilien noch sehr dürftig, doch diese werden nach und nach freigeschaltet. Davon mal abgesehen hat es sogar einen Grund, warum man anfangs wenig „zum Austoben“ hat: Anstatt die Leute gleich mit allen Möglichkeiten zu erschlagen und abzuschrecken, gibt Nintendo uns hier die Chance sich nach und nach ranzutasten, um somit erst einmal in Ruhe die Basics kennen zu lernen und später in den Genuss zu kommen die restlichen Feinheiten zu erlernen. Vier verschiedene Themen stehen zur Auswahl (Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. WiiU). Der Editor selbst wurde einfach und einsteigerfreundlich gehalten und erinnert sehr stark an Mario Paint auf dem SNES (Schön übrigens auch, dass der Hund und der Speicherroboter aus Mario Paint hier ihren Auftritt haben). Bausteine werden platziert, indem man sie einfach mit dem Stift auf dem WiiU-Gamepad bewegt. Ein Kinderspiel! Variationen bekommt man, wenn man ein Element schüttelt. So wird zum Beispiel aus einer normalen Piranha-Pflanze eine Feuer spuckende Pflanze. Du möchtest gerne einen Riesen Koopa haben? Kein Problem, zieh einfach einen Superpilz auf ihn und et voilà, dieser Koopa ist doppelt so groß. Oder wie wäre es mit einem Hammerbruder, der von Goombas getragen wird? Oder wie wäre es mal zur Abwechslung mit einem beflügelten Wiggler? Alles kein Problem und mit wenig Handgriffen fertig erstellt.

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Wie schon anfangs erwähnt, werden nach und nach neue Elemente und Bausätze freigeschaltet. Aber auch kleinere Effekte wie Feuerwerk oder neue Soundeffekte stehen uns später zur Verfügung. Man hat sogar die Möglichkeit seine eigene Stimme dank Mikrofon im Wii U Pad aufzunehmen und später im Spiel zu verwenden. Grenzen? Gibt’s hier nicht! Obwohl, naja doch, denn man kann nur einzelne Level, aber keine kompletten Oberwelten und auch kein komplettes Spiel generieren. Auch kann man in den Levels keine Rücksetzpunkte festlegen. Leben verloren? Tja, Pech gehabt, dann muss man nochmal den kompletten Kurs absolvieren. Dies trübt den Spielspaß allerdings in keiner Weise.

Schön ist es auch, dass man bei den vier Themen auf gewisse Feinheiten geachtet hat: In der Super Mario Bros. WiiU-Variante zum Beispiel beherrscht unser Lieblings-Klempner den Wall Jump, in der Super Mario Bros 3-Variante gibt es exklusiv den Goombaschuh. Ein sehr schönes Feature gibt es in der 8-Bit-Variante: Den „Mystery Mushroom“. Mit diesem Item können wir Mario äußerlich verändern. Wolltet Ihr schon immer mal Waluigi, Pikachu oder Mega Man in einem Mario-Level herum hüpfen lassen? Kein Problem. Lass Mario einfach einen Mystery Mushroom schnappen und er verwandelt sich in einen anderen Nintendo-Charakter. Es gibt 2 Möglichkeiten neue Kostüme freizuschalten: Entweder absolviert man eine 100-Mario-Herausforderung (dazu später mehr) oder man bringt die Amiibo mit ins Spiel.

Ja, endlich haben die stark kritisierten Amiibo einen Nutzen. Wirklich jedes (!) Amiibo, das bisher erschienen ist, kann genutzt werden. Wer allerdings jetzt denkt, dass man als Mega Man Goombas abfeuern oder als Kirby Koopas einsaugen kann, wird hier ein wenig enttäuscht sein. Nur die Äußerlichkeiten werden beeinflusst, Fähigkeiten wie einsaugen, Laser abfeuern usw. werden leider nicht mit eingebaut. Nichts desto trotz macht es unheimlich Spaß durch dieses Feature andere Nintendo-Figuren im Mario-Universum herum hüpfen zu lassen. Großes Lob an dieser Stelle!

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Aber natürlich möchte man ganz gerne seine Werke mit anderen teilen. Auch hier gibt es genügend Möglichkeiten. Man kann bestimmte Levels suchen oder spielt einfach die 100-Mario-Herausforderung (anfangs auf Einfach, dann auf Normal, später Schwierig). Hier erhält man 100 Leben und kann jeweils 8 oder 16 zufällig ausgewählte Level von anderen Leuten der Community spielen. Ansonsten lässt sich die Leveldatenbank nach Beliebtheit, Bewertung oder nach den neuesten Leveln durchsuchen, oder man gibt direkt einen anderen Ersteller oder den Code eines Levels an. Interessant ist auch das sogenannte Belohnungssystem: Zu Beginn kann jeder Spieler nur 10 eigene Levels hochladen. Diese dürfen dann bewertet werden und sollen je nach Bewertung Medaillen einbringen, die dann wiederum erlauben, weitere Level teilen zu dürfen. Dadurch soll jeder Spieler in der Lage sein, maximal 100 Levels hochzuladen, da es bis zu 10 Medaillen zu verdienen gibt.

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Noch eine Kleinigkeit, die Freunden von Mario Paint erfreuen wird: Fly Swatter ist in Super Mario Maker versteckt. Wenn Ihr irgendwann Fliegen auf dem Bildschirm seht, dann sofort mit dem Stift drauf klatschen und schon seid Ihr in dem Spiel Fly Swatter und könnt mit der Fliegenklatsche (die mit dem Stift gesteuert wird) Jagd auf fliegende Mistviecher machen. Sehr unterhaltsam. Leider passiert das sehr zufallsgeneriert und selten.

Fazit

Idee gut, Umsetzung SEHR gut! Nintendo hat wirklich nicht zu viel versprochen. Es strotzt nur so vor Kreativität und Möglichkeiten – Eigene Levels problemlos dank sehr gutem und leicht zugänglichen Editor erschaffen, unzählige Levels anderer Spieler aus aller Welt ausprobieren, Kreationen miteinander teilen, Mario Kostümieren, an Challenges teilnehmen, … Suchtfaktor und Langzeitmotivation pur! Ja, Super Mario Maker trifft voll ins Schwarze. Sowohl langjährige Mario-Fans als auch Liebhaber von Level-Editoren, Leute, die Herausforderungen suchen oder einfach nur Spaß haben und sich austoben wollen: Hier kommt jeder voll auf seine Kosten. Ein „echtes“ Mario-Spiel zum selber bauen. Ok, und entschuldigt mich bitte, ich werde dann jetzt mal bisschen weiter basteln!

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