29. September 2015

Forza Motorsport 6

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Für Fans von Rennspielen ist Forza schlechthin die beste Serie des Genres und der Hoffnungsträger und vielleicht auch ein Kaufgrund für die Xbox One. Prächtige Fahrzeuge, Umfangreicher Inhalt, gute Fahrphysik und Technik wollen dafür Sorge tragen, dass wir richtig in der NextGen angekommen sind. Ob sich das neue Forza Motorsport 6 auch so anfühlt, oder ob uns vorher das Benzin ausgeht finden wir nun heraus.

Das ist neu in Forzaland

In Forza Motorsport 6 werden nach einem Sammelkartenprinzip sogenannte Mods eingeführt. Es gibt drei Arten von Mods: Crew (Bessere Leistung, Bremsen, Bodenhaftung und mehr für Streckenvorteile) Risiko (man bekommt durch den erfolgreichen Abschluss von Herausforderungen mehr Credits) und Boost (Bessere Startplatzierung, Extra-Credits, Bonus Erfahrungspunkte und mehr).

Wir dürfen bis zu drei Mods ausrüsten, jedoch ist die Crew-Mod nur einmalig einsetzbar. Die Mod-Pakete erhalten wir im Eintausch von Credits und können auch gegen Echtgeld im Shop gekauft werden.

Wir wollen doch alle schnell an neue Wagen, Credits und Mods gelangen, darum ließ sich der Entwickler Turn 10 eine Neuerung einfallen: die Preislose. Für den Anstieg einer neuen Fahrerstufe erhalten wir jedes Mal ein Preislos. Wir können uns das vorstellen, als würden wir einen Einarmigen Banditen bedienen. Die Gewinne bestehen aus Credits, neuen Autos, Mods und einem Hauptpreis, der ein sehr teures Auto oder eine große Summe Credits ist. Besitzen wir den Hauptpreis bereits in unserer virtuellen Garage, so wird der Wert als Credits gutgeschrieben. Tolle Idee!

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Der Karrieremodus

Ich hätte mir an dieser Stelle einen richtigen Karrieremodus gewünscht. Der Karrieremodus gliedert sich in fünf Staffeln: Super-Straßenrennen, Sport-Ikonen, Gran Tourismo, Profirennen und Ultimativer Motorsport. Leider ist in Forza Motorsport 6 genauso wie im Vorgängerteil der Inhalt des Karrieremodus nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Events. Wir sammeln bei den Rennen keine Punkte oder Ähnliches, sondern müssen lediglich das Ziel erfüllen unter die ersten drei Platzierungen zu gelangen.
Dennoch bietet der Karrieremodus viel Abwechslung. Zwischen den Rennen gibt es die sogenannten Schaurennen, die mit über 80 Stück zu Buche schlagen. Dort dürfen wir auch gerne mal das Steuer von einem Formel E Auto (ein Formel Eins Auto, welches von einem Elektromotor betrieben ist) übernehmen. Dies ist eine schöne und spaßige Erfahrung. Zuzüglich gibt es noch Fun-Events, die auch zu den Schaurennen zählen. Zum Beispiel müssen wir Kegel mit einem Auto abräumen, oder innerhalb einer begrenzten Zeit eine gewisse Anzahl von Autos überholen.

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Harder, Better, Faster, Stronger – das Tuning

Tuningfans wird das Herz höher schlagen, alles ist noch wie beim Vorgänger gewohnt und geliebt vorhanden. Über Reifen, Übersetzung, Ausrichtung, Stabilisatoren, Federn, Dämpfung, Aerodynamik, Bremse und Differenzial- alles ist einzeln einstellbar. Wem das zu viel ist, oder wer sich nicht damit auseinandersetzen möchte kann den Punkt auch bequem überspringen und seinen Wagen automatsch tunen lassen oder die Voreinstellungen verwenden.

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Hände ans Lenkrad – Die Steuerung

Beim Spielen von Forza 6 fällt einem direkt auf, dass das Spiel für den Controller perfekt ausgelegt worden ist. Die Lenkungen gehen weich und ohne Ruckeln von der Hand und die Bewegungen des Fahrers, gerade in der Cockpitsicht gehen flüssig und harmonisch über. Es fühlt sich echt an. Forza 6 schafft den Spagat zwischen Controller und teurer Trustmaster Lenkradsteuerung. Hier kommen die Fans in Sachen Gameplay voll auf Ihre Kosten und sind wir mal ehrlich, nicht Jeder besitzt ein Lenkrad zu Hause oder möchte auch gerne damit spielen. Kurzum: Die Fahrphysik ist gut in Szene gesetzt und wir spüren deutlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Autos.

Arcade vs Simulation

Forza 6 ist im Gegensatz zum arcadigen Forza Horizon 2 mehr auf Realismus aus. Trotzdem sei erwähnt, dass das Spiel den Spagat dazwischen schafft. Wir können selbst frei wählen, ob wir lieber mit Fahrhilfen und Rückspulfunktion (wir können Abschnitte nach Belieben während der Fahrt zurückspulen) spielen, oder diese komplett ausschalten wollen. Jeder Spieler ist anders und hat seine eigene Art zu spielen. Dies ist individuell einstellbar und macht Forza 6 damit für beide Genrefans interessant.

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Strecken und Autos

Viele Forza-Fans befürchten, dass es bestimmt nicht viele Neuerungen zum Vorgänger gibt, wenn Spiele kontinuierlich mit wenig Zeitraum für die Entwicklung dazwischen rauskommen. Lasst mich vorweg die Angst nehmen. Klar sind einige Strecken aus Forza 5 vertreten, diese Strecken sehen jedoch bei weitem um vieles besser aus, als beim Vorgänger. Wir bekommen 26 Kurse und 460 verschiedene Autos serviert, die auch mit einem Cockpit für die Fahreransicht ausgestattet sind und für jeden Geschmack etwas bieten. Jedes einzelne Auto kann mit dem Forzavista-Modus begutachtet werden. Ein echt schönes Gimmick für alle Autofans, denn hier wird uns auch die Geschichte des jeweiligen Fahrzeugs erklärt.

Das Auge fährt mit – die Optik

Vergleichen wir Forza Motorsport direkt mit Project Cars, stellen wir fest, dass in Sachen Optik Forza 6 klar die Nase vorne hat. Es fühlt sich gleich echter und lebendiger an.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass Forza Motorsport 6 Wetterwechsel und Tages- und Nachtwechsel bietet. Regen ist hier die größte Neuerung. Der Entwickler setzt sensationell die Auswirkungen einer Regennassen Fahrbahn auf das Fahren um. Hier wird nicht nur eine nasse Strecke simuliert, sondern auch Pfützen und Aquaplaning eingesetzt, welche sich extrem auf das Fahrverhalten auswirken. Die Licht- und Regeneffekte sehen sehr gut aus. Das Wetter ist jedoch auf jeder Strecke vorgefertigt, ohne plötzliche Schauer oder dynamische Tageswechsel. Trotzdem: Hier wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet und man sieht wie unser Scheibenwischer sich durch die an der Frontscheibe hochlaufenden Regentropfen kämpft.

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Die Drivatare

An sich sind die Drivatare in vielen Punkten verbessert worden, dennoch schieben wir uns in den Kurven gerne mal an unseren Gegnern vorbei oder rempeln uns an die Spitze. Turn 10 nahm eine normale Gegner-KI für das Solospiel und ergänzte diese mit den aus dem Fahrverhalten realer Spieler abgeschauten Verhaltensweisen. Kein Vergleich zu das in diesem Punkt umstrittene Project Cars oder Gran Torismo Gegnerzombies. Nach zwei Jahren merken wir deutlich, dass mehr Fahrer Ihre DNA im Spiel beisteuerten und Forza damit arbeitet und aufbaut. Hier kommt ganz klar ein realistischeres und verbessertes Fahrverhalten heraus.

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Balancing

Huch, was ist denn da passiert? Ich schalte das komplette Schadensmodell ein, wähle einen einfachen Rundkurs und spiele Geisterfahrer. Ich verursachte einen wunderschönen Massencrash und ließ mich ordentlich durchschütteln, Saltos schlagen und gegen die Abgrenzungen schleudern.

Mein Drivatar und auch mein Auto sahen ordentlich ramponiert aus, fuhren aber, als wäre nichts passiert wie ein frisch gepelltes Ei weiter, auch wenn nach einigen Runden ein Boxenstopp bitter nötig war. Die anderen gegnerischen Wagen fuhren deutlich länger ohne optischen Schaden als meiner, das heißt für mich, dass ich mehr Boxenstopps hinlegen muss und mich das wertvolle Zeit kostet. Zudem gibt es da noch den einen oder anderen Fehler, dass man zwar optisch nicht die Wand berührt, das Spiel aber einem signalisiert man würde an der Wand entlangschleifen. Hier müsste nochmal nachgepatched werden.

Fazit

Ja, ich gehöre zu den sogenannten Fans der Serie und habe mich wirklich auf den Titel gefreut, gerade, weil ich Forza Horizon 2 sehr mochte und ich unzählige Stunden damit verbracht hatte. Ganz klar hat Forza Motorsport einige Fehler vorzuweisen, trotz allem steht der Fahrspaß absolut im Vordergrund. Als Minuspunkt hat Forza die längere Installationsdauer und die Ladezeiten zu verbuchen und die Divatare könnten verbessert werden. Jedoch weiß uns der Spielumfang über Wochen zu beschäftigen, die Fahrzeuge sowie die Strecken sind ein Augenschmaus und Forza gehört für mich bis dato trotz genannter Schwächen zu den besten Rennspielen des Jahres. Ein Pflichttitel für Rennsportfans und Forzaliebhaber.

1 Comment
  • Mützi 8 Jahren ago

    Fand ich ganz lustig 😀

    Aber ich bin eher der Fun-Racer Typ.
    Und ein bisschen Oldschool Need For Speed.

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