Nachdem Anfang März das Remaster zum Retro-Klassiker GODS bereits für Xbox One und PC erschien, ist das Spiel nun auch für 19,99 Euro im PSN und eShop erhältlich. GODS wurde von den Bitmap Brothers 1991 auf Amiga und Atari ST entwickelt und erlangte Kultstatus. GODS wurde vor allem wegen seinem Tempo, den Puzzleelementen und wegen der Erkundung der einzelnen Levelabschnitte gelobt. Später folgten Umsetzungen für den PC, SNES und Mega Drive. Gut, das war jetzt vor fast 30 Jahren und das Gaming hat sich im Laufe der Zeit verändert und die Erwartungen der Spieler sind erheblich gestiegen. Ob so ein Titel auch noch auf meiner PS4 funktioniert? Das erzähle ich Euch jetzt.

Story

Ein jeder Sterblicher vermag sich durch Kraft und Mut einen Gefallen zu verdienen, wenn er bereit ist, seiner Angst vor der alten Stadt ins Auge zu blicken und die vier großen Wächter zu besiegen, die die Zitadelle besetzt haben. Unser Held steht nun vor den Göttern und bittet darum, ebenbürtig in Ihre Reihen aufgenommen zu werden, sollte er die gestellte Aufgabe bewältigen. In der Hoffnung, dass er versagen würde, stimmen sie zu. Der Krieger bricht auf zur Stadt der Legenden, um eine weitere Geschichte in den Stein ihrer Wände zu meißeln.

So steht es geschrieben…

Gameplay

GODS war heute wie damals schon ein harter Sidescrolling-Shooter, vergleichbar mit Capcoms Magic Sword. GODS Remastered verfügt wie im Original über labyrinthische Ebenen mit mehreren Pfaden, Hebel zum Ziehen, Türen zum Entriegeln und viele zu besiegende Feinde. Dennoch ist es alles andere als ein Spaziergang im Park. Die Level sind in kleinere Abschnitte unterteilt und man muss des Öfteren seinen Weg zum Levelende finden, denn es wird nicht direkt klar, wohin man gehen muss.

Wir steuern unseren Charakter mittels Analogstick oder Steuerkreuz. Ein Button sammelt Gegenstände auf und legt Schalter um, der andere Button löst den Angriff aus und der möglicherweise frustbringendste Button löst den Sprung aus. Wir können nur nach vorne in einer festgelegten Entfernung springen, ähnlich wie bei Prince of Persia. Mit den Schultertasten kann sich unser Charakter optional umdrehen und seine Waffen werfen. Die Waffen haben eine Reichweite durch den ganzen Bildschirm, sodass man durchaus Vergleiche mit in einem klobigen Sidescrolling-Shooter ziehen kann.

Die Level sind mit Fallen, Feinden und Schalterrätseln gespickt. Viele sieht man nicht im Voraus, sondern tauchen dann plötzlich auf, wenn man sie im schlimmsten Fall schon berührt. Dies kann frustrierend sein, da man des Öfteren stirbt und zum nächsten Rücksetzpunkt gesetzt wird. Gott sei Dank sind wir nicht mehr in den 90ern, denn da hätten wir bei Beginn eines Levels angefangen.

Die Gangart unseres Charakters ist nicht besonders göttlich, sondern eher, als hätte man sich in die Buchse gemacht und beim Springen zieht man einen Kaugummi durch die Luft. An dieser Stelle müsst Ihr meinen Frust verstehen: In GODS wird man ziemlich oft sterben und viele Passagen und Abschnitte auf ein Neues bestreiten. Man sollte sich im Klaren sein, dass man viel Zeit damit verbringt seinen Charakter richtig auszurichten, bevor man den eigentlichen und gewünschten Befehl ausführt.

Neuerungen

Die Neuerungen des Remasters gehören mittlerweile zu den Standards. Neben der Singleplayer-Kampagne bekommen wir einen Speedrun-Modus und globale Ranglisten. GODS Remastered bietet uns insgesamt 12 Level, die auf vier Welten verteilt sind. Im klassischen Modus wurde die Bildrate verbessert und bietet und die Original-Grafik und Soundeffekte der damaligen Amiga-Version.  Der moderne 3D-Modus bietet neben einem Soundtrack etwas fürs Auge. Drücken wir den rechten Stick rein (R3), können wir die tatsächliche grafische Überholung des Klassikers vergleichen und sehen. Die Umgebungen sind im Remaster viel hübscher, die Feinde und der Hintergrund haben trotz ihrer Einfachheit viel Liebe zum Detail. Leider beginnen und enden die Verbesserungen an diesem Punkt.

Fazit

Erstmal die Klatsche: Der Preis von 19,99 Euro geht leider gar nicht klar. Da gibt es einige Remaster alter Retroklassiker, bei denen wesentlich mehr Überarbeitet wurde und auch mehrere Neuerungen reingeflossen sind. GODS Remastered fügt nur visuelle Elemente hinzu. Wie schon gesagt, das Gaming hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und Erwartungen sind gestiegen, sodass GODS Remastered sich aus heutiger Sicht ziemlich klobig, ungenau und verdammt langsam anfühlt. Die Kämpfe und Handhabung des Spiels sind leider weit von akzeptablen Standards entfernt.

Dennoch kann sich die Grafik sehen lassen und auch der Soundtrack ist passend. Schade, dass man keine manuellen Settings anpassen kann. Eine Rückspulfunktion, eine eigene Speicherpunktsetzung, oder aber auch eigene Anpassungen der Grafik wären genial gewesen. Die Ära von GODS ist leider vorbei, auch wenn es damals gegen seine Konkurrenten eines der Besten seiner Klasse war, kann es im Jahre 2019 nicht mehr überzeugen. GODS Remastered ist nur noch was für alte Fans, die möglicherweise dauerhaft im Pixellook spielen und denen die knapp 20 Euro für die Investition eines alten Schinkens im neuen Gewand nicht wehtun.

Wertung

5.4

Wertung

5.4/10
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