17. Oktober 2019

GRID im Test

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Schon auf der diesjährigen gamescom war mir nach einer kurzen Anspiel-Session bereits bewusst, dass das GRID-Reboot aus dem Hause Codemasters ein ziemlich cooles Racing-Game zwischen Arcade und Simulation werden könnte. Ob virtuelle Rennfahrer und Rennfahrerinnen nach Veröffentlichung der finalen Version von GRID nun getrost über die Pisten rasen können oder sich das Spiel letztlich doch mit platten Reifen präsentiert, aus denen nach einer längeren Pause der Reihe und inmitten der großen Konkurrenz seitens Playground Games‘ Forza Horizon 4 leider die Luft raus ist, erfahrt ihr im folgenden Test.

GRID schmeißt euch direkt nach dem Start in eine Einführungssequenz mit drei Rennen in unterschiedlichen Fahrzeugklassen. So bekommt ihr einen Überblick über die ersten Unterschiede zwischen den Rennboliden sowie verschiedene Strecken geboten. Im weiteren Verlauf erwartet euch wiederum ein Karrieremodus mit insgesamt 104 Events. Habt ihr den zugehörigen Showdown erfolgreich abgeschlossen, bekommt ihr schließlich die Möglichkeit an der GRID World Series teilzunehmen.

Aneinanderreihung von Rennen

Im Gegensatz zu anderen Genrekollegen dürft ihr im Karrieremodus von GRID allerdings nicht mit vielen spielerischen Details rechnen. Im Grunde genommen schließt ihr ein Rennen nach dem anderen ab und bekommt zwischen diesen nicht sonderlich viel an Input geboten. Ausreichend Abwechslung könnt ihr an dieser Stelle also nicht erwarten, sondern werdet vielmehr mit einer sehr trockenen und an die Anfänge des Racing-Genres erinnernden Karriere konfrontiert. Außerdem könnt ihr eure erworbenen Fahrzeuge weder tunen, noch komplett nach euren Wünschen lackieren. Hierzu stehen lediglich vorgefertigte Optionen zur Verfügung. Insgesamt sind im Spiel übrigens etwas über 60 lizenzierte Boliden enthalten – auch hier seid ihr als Spieler sicherlich mehr gewohnt.

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Einsteigerfreundliches Gameplay

Das Gameplay ist sowohl für erfahrene Spieler, als auch Rennspieleinsteiger perfekt geeignet. Je nachdem, ob ihr es lieber arcadig oder simulationslastig mögt, könnt ihr das Spiel nach euren Ansprüchen einstellen. Die KI passt sich diesem an und agiert entweder ziemlich professionell oder neigt zu fehlerhaftem Fahren. Natürlich stehen euch auch die allseits beliebte Fahr- und Bremslinie sowie Rückspulfunktion zur Verfügung. Die Boliden fühlen sich je nach Kategorie unterschiedlich an und neigen allesamt zum Driften. Auch hierbei spürt man die Arcade-Einflüsse und Unterschiede zu Spielen wie GT Sport sehr deutlich. Das Grundprinzip hinter GRID orientiert sich jedoch dennoch mehr an der Simulation und realistischen Rennen. Ihr cruist hier durch keine coole Open World mit Stunt-Rampen und Co., sondern fahrt über klassische und mehrere lizenzierte Rennstrecken, wie z. B. Brands Hatch oder auch eine nachempfundene Stadtkulisse. Darüber hinaus passt sich das Fahrverhalten den unterschiedlichen Strecken an und verändert sich zudem je nach Wetterlage. Leider gibt es in GRID kein dynamisches Wetter – daran habe ich mich die letzten Jahre über doch sehr gewöhnt.

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Rivalen-KI

Bei höheren Schwierigkeitsgraden ist der Ausgang eines Rennens unvorhersehbar. Innerhalb der meist 2-3 Runden langen Rennen werdet ihr urplötzlich von euren Mitstreitern überholt oder gar für einen Moment durch kleine Rempler zu Fehlern gezwungen. Auch mit Rivalen bekommt ihr es in GRID zu tun. Diese kristallisieren sich während des Rennens heraus und können euch schnell den Sieg kosten, während sie permanent versuchen euch die Fahrt möglichst stark zu erschweren.

Multiplayer

Ein Multiplayer-Modus gehört bei Rennspielen heutzutage an der Tagesordnung. GRID verzichtet hierbei auf einen lokalen Splitscreen-Modus und bietet ausschließlich Online-Lobbies sowie schnelle Rennen an. Diese laufen technisch einwandfrei ab, jedoch wäre ein Stückchen mehr Detailreichtum und Inhalt wünschenswert gewesen.

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Tolle grafische Umsetzung

GRID bietet ein permanent flüssig ablaufendes Gameplay und sieht dabei sogar ziemlich gut aus. Die Rennboliden sind allesamt detailreich dargestellt und bieten in der Cockpit-Ansicht nach hinten raus keine leere Fläche, sondern die tatsächliche Sicht aus dem jeweiligen Fahrzeug. Einzig und allein die Texturen der Umgebung und die verpixelte Spielwelt in den Außenspiegeln können grafisch nicht überzeugen. Das Schadensmodell ist wiederum unheimlich gut gelungen und umgesetzt. Wenn ihr mit einem Auto lange an einer Bande entlangschrammt oder einem Fahrzeug hinten auffahrt, sieht es in der Realität sicherlich ziemlich ähnlich aus, wie in GRID. Je nach Sichtperspektive klingen die Sounds der Motoren und allgemeine Fahrgeräusche außerdem unterschiedlich und realistisch.

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Fazit

GRID bringt alles mit, was ein solides Rennspiel heutzutage vorweisen sollte. Es findet eine gute Waage zwischen Arcade und Simulation und lässt so verschiedenste Spielertypen Gefallen am Gameplay finden. Grafisch und technisch sieht es zudem wirklich toll aus und läuft konstant flüssig. Leider ist der Karrieremodus sehr schlicht gehalten und ein Rennen reiht sich nach dem nächsten ein, ohne auf weitere Spielmechaniken zu setzen. Auch der Fuhrpark kann sich mit seinen etwas über 60 Fahrzeugen nicht mit seinen Genrekollegen messen. Diese können außerdem weder getuned noch nach komplett den eigenen Vorstellungen des Spielers gestaltet werden. GRID ist somit ein tolles Reboot geworden, welches nach oben hin noch ein gutes Stück Platz für mehr Innovation, Detailreichtum und vor allem Rennboliden gehabt hätte.

GRID

7.8

Wertung

7.8/10
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