14. Oktober 2018

Guns, Gore and Cannoli 2

By 0 539 Views

Es ist nicht lange her, da hat ein netter Titel namens Guns, Gore and Cannoli, ein seitwärts scrollendes 2D-Action-Spiel, sein Unwesen getrieben. Dank gutem, klassisch gehaltenem Gameplay und der witzig-blutigen Comicgrafik kam der Titel gut bei Kritikern und Gamern an- auch, wenn schon eher ausgelutschte Gegnertypen wie Zombies geboten wurden. Der Spaßfaktor stimmte von Anfang an, die Jazzmusik passte wunderbar zur Gangsterfilmatmosphäre und rundherum hatte man eine spaßige Zeit mit Guns, Gore and Cannoli. Und nun, genauer gesagt seit dem 02.03. dieses Jahres, geht der Kampf gegen Zombies und Co. weiter. Schafft Guns, Gore and Cannoli 2 eine gute und würdige Fortsetzung zu sein? Ja… oder besser gesagt: Sogar noch mehr als das…

Storytechnisch wird dort weiter gemacht, wo einst der Vorgänger endete. Genauer gesagt setzt die Geschichte knapp 15 Jahre nach dem ersten Teil ein. Mafioso Vinnie wurde von Gangstern geschnappt und muss sich erst einmal den Weg frei ballern und neben den eben mies gelaunten Gangstern auch noch Polizisten den Marsch blasen. Gesagt, getan. Jetzt sind wir permanent auf der Flucht und finden sogar heraus, dass ein neuer Bösewicht namens „Dunkler Don“ auf der Jagd nach Vinnie ist. Also ab nach Thugtown, wo wir statt einer Atempause auf die Zombies aus dem ersten Teil treffen, die allerdings in Laufe der Zeit in Sachen Angriff dazu gelernt haben. Und, als ob das nicht schon anstrengend genug sei, müssen wir uns auch noch mit Nazis herumschlagen. Oh man oh man, da kommt ja eine Menge Arbeit auf uns zu…

Was sich im ersten Moment wie eine überladene und übertriebene Fortsetzung angeht, entpuppt sich als genau das Gegenteil heraus. Ja, wie im Vorgänger auch, ballern wir uns durch Straßen und Gebäude. Und ja, auch hier handelt es sich um ein 2D-Run & Gun-Spiel a la Contra und Co., wo wir  in gewohnter Manier nach rechts rennen, gelegentlich auch nach links, oben und unten die Gegenden erkunden, jedoch haben wir auch die Möglichkeit Böden und Türen aufzubrechen, um so geheime Wege oder Abkürzungen freizuschalten. Dank der zerstörbaren Umgebung können wir unter anderem auch Ölfässer zum Brennen bringen, Gegenstände wie Kronleuchter auf Gegner fallen lassen oder Kisten, Blöcke usw. als Deckung nehmen. Solche feinen Sachen sind aber auch bitter nötig, da die Gegner, vor allem Polizisten und Soldaten, cleverer und taktischer als im Vorgänger agieren. Ansonsten stehen uns noch faire Checkpoints und Herzen zur Seite, die unsere Lebensenergie aufladen.

Aber wie spielt sich das Ganze eigentlich? Auf dem ersten Blick scheint ja alles beim Alten geblieben zu sein. Falsch! Anstatt uns dieselbe Steuerung wie im ersten Teil vorzusetzen, hat man hier ein paar Feinheiten eingebaut, die das Spielgefühl noch einen Tick angenehmer machen. So beherrschen wir nun den Doppelsprung und können eine Rolle vorwärts und rückwärts ausführen. Diese neuen Techniken sind vor allem in hektischen Situationen ein echter Segen. Dank eines Waffenrades haben wir unsere Pistolen, Gewehre, Kettensägen und Konsorten bestens im Überblick und auch das Auswählen der Waffe erfolgt herrlich unkompliziert. Apropos unkompliziert: Mit dem linken Analog-Stick steuern wir unsere Figur, mit dem rechten Stick wird gezielt und peng- abgefeuert wird mit der Feuertaste. Nach noch nicht einmal paar Minuten geht die Steuerung gut von der Hand.

Ebenfalls hat man in Sachen Grafik nochmal einen Zahn zugelegt. Sowohl die Figuren als auch Schauplätze wirken detaillierter und feiner. Sowie der blutige, bitterböse Humor ist mal wieder „Over the Top“ im positiven Sinne. Mir ist auch aufgefallen, dass der Einsatz der Musik einen Tick besser ausgefallen ist. Stimmiger, passender, wirklich top umgesetzt. Über die „coolen“ Sprüche, die mir im Vorgänger ehrlich gesagt schon etwas auf dem Geist gingen, kann man sich streiten, aber darüber kann man locker hinwegsehen bzw. dank der guten Musik hinweg hören.

Wem das Abenteuer im Alleingang auf die Dauer zu langweilig wird, was bei mir während des Testens nicht der Fall war, dem sei gesagt, dass wir in einem lokalen Koop-Modus mit bis zu vier Spielern gleichzeitig für Action sorgen können. Auch ein Online-Mehrspieler-Modus, wo wir die Auswahl aus über 15 Umgebungen aus der Kampagne haben, steht uns zur Verfügung.

Fazit

Bei Guns, Gore and Cannoli 2 hat man nicht einfach so eine 08/15-Fortsetzung auf dem Markt geklatscht, nein, hier hat man sich wirklich an Ecken und Kanten Gedanken und am Ende sogar einiges noch besser gemacht. Die Schlachten sind nun taktischer und daher spannender, die Steuerung erweist sich dank feiner Erweiterungen als sehr praktisch, optisch und musikalisch wird dank mehr Detailliebe nun noch mehr geboten. Das hier ist ein schönes Beispiel dafür, dass, wenn man gutes beibehält und nur an gewissen bzw. wichtigen Punkten aufmotzt, eine Fortsetzung seinen Vorgänger locker leicht übertrumpfen kann. Mir hat Guns, Gore and Cannoli 2 echt Freude gemacht. Tolle 2D-Action für zu Hause und Unterwegs.

Wertung

8.1

Fazit

8.1/10
  Review
Next Post

Fist of the North Star: Lost Paradise

15. Oktober 2018 1
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert