23. Januar 2014

Mario Party: Island Tour

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„Mario Party“ ist eine Marke – schon auf dem N64 machte die bunte Mischung aus einer Vielzahl kleiner Spiele eine Mordslaune und so ist es natürlich nicht verwunderlich, dass dem Release des neuen und mittlerweile elften (!) „Mario Party“ für den portablen 3DS mit einiger Spannung entgegengesehen wurde. Seit dem 17. Januar können wir uns nun endlich ein Bild von neusten Teil der erfolgreichen Reihe machen – ob dieses eher positiv oder eher nicht so ausfällt, wollen wir nun näher beleuchten..

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Wie bei so vielen Spielen, die Mario zum Helden haben, ist auch bei „Island Tour“ die Story schnell erklärt: Eines schönen Tages erreicht ein mysteriöser Brief die prominenten Einwohner des Pilzkönigreichs – eine Partyeinladung für eine Feier hoch oben in den Wolken! Das ist uns ja sicher allen schon mal passiert; Party in den Wolken, Harfe spielende Engel…äääh, das wäre dann wohl eher die Nahtoderfahrung.

Wie dem auch sei – Mario und Gefolge nehmen die Einladung natürlich an und so begibt sich der farbenfrohe Trupp dann auch alsbald auf eine Reise. Wie auch zuvor schon ist es auch in diesem Teil natürlich Ziel der Sache, die „Party“ zu gewinnen und am Ende somit zum unumstrittenen Superstar zu werden. Zwecks dessen bestreiten wir eine ganze Reihe kleinerer Spiele und versuchen schnellstmöglich unseren Weg über das Spielbrett zu finden. Jede Chance, seine Mitspieler auszubooten sollte dabei genutzt werden – bei Brettspielen (wenn auch virtuell) hört die Freundschaft auf!

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Der Partymodus hält 7 verschiedene Spielbretter parat und jedes einzelne ist auf seine Weise interessant, denn sie unterscheiden sich nicht nur grundsätzlich in der voraussichtlichen Spieldauer, die für sie benötigt wird, sondern auch im generellen Spielprinzip: Die eher für ein kurzes Spielvergnügen ausgelegten Bretter legen zum Beispiel ein besonders großes Augenmerk auf Fortunas guten Willen – „Riesenkugelwilli’s Revier“ beispielsweise gibt vor, möglichst schnell ins Ziel zu kommen. Dumm nur, dass man jederzeit von dem namensgebenden Kugelwilli umgeholzt werden kann und somit wieder meilenweit zurückgeworfen wird… Ein bisschen Glück gehört hier schon dazu. Andere Spielbretter hingegen legen ihren Schwerpunkt auf andere Dinge – manchmal stehen die Minispiele im Fokus, manchmal entscheidet die Anzahl der unterwegs aufgelesenen Sterne über Sieg oder Niederlage.

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Bei all diesen Besonderheiten bleibt jedoch eins auf der Strecke – der klassische Mario Party Modus (so viele Sterne wie möglich sammeln, ein Fuchs sein und den Gegenspielern das Leben zur Hölle machen) ist in dieser Form nicht mehr vorhanden. Sonst klagt man ja gerne über zu wenig Innovation, doch gerade im Bezug auf die Mario-Titel dürfte sich inzwischen erwiesen haben, dass Altbewährtes ja nicht immer unbedingt langweilig sein muss..!

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Dafür legt „Island Tour“ nun mehr Wert auf die einzelnen Kategorien, in denen ein Spieler erfolgreich sein kann – auch einzelne Bereiche wie etwa Geschicklichkeit erhalten nun eine separate Wertung. Dieses neue Wertungssystem verändert zwar das Spielerlebnis an sich nur wenig, bietet aber doch die Möglichkeit wenigstens teilerfolgreich zu sein. Motivation ist alles!

Viele Modi und Features, doch leider nicht so gut ausgereift wie in den Vorgängern.

A propos „Motivation“: Eher demotivierend ist der uneingeschränkte Mitteilungsdrang des Spielmoderators Toad, der uns wirklich jeden einzelnen Vorgang innerhalb des Spiels bis ins Detail erklärt. Für den ersten Spieldurchgang sei das noch zu tolerieren – man glaube es kaum, doch es gibt mutmaßlich wirklich Menschen, die noch nie Mario Party gespielt haben und für diese ist eine Einführung sicherlich von Nutzen. Doch auch bei allen weiteren Spielsessions ist er in seinem Erklärungseifer ungebremst und kaut uns alles auch zum hundertsten Mal voller Begeisterung vor. Das nervt und bremst den Spielfluss ungemein. Ebenso enervierend ist der Umstand, dass es keine Vorspuloption für die Spielzüge der gegnerischen Spieler gibt. Die Hälfte der Zeit beobachten wir wahlweise COM-Gegner bei ihren semigenialen Schachzügen, statt selbst aktiv zu werden.

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Die Minispiele sind allesamt für das 4-Spieler-Prinzip ausgelegt – die zuvor ebenso häufig vorhandenen 2 gegen 2 oder 1 gegen 3 Matches gibt es nicht mehr.

Dafür haben die insgesamt rund 80 Minispiele es aber trotzdem in sich: Abwechslungsreich gestaltet und unter umfangreicher Einbindung der Sonderfunktionen ist das Verhältnis zwischen reinen Glücksspielen und Geschicklichkeitsspielen ausgewogen und die Minispiele machen richtig Spaß.

Neben dem normalen Party Modus gibt es natürlich auch wieder die Option, die Minispiele einfach so zu spielen sowie die Möglichkeit, mit Freunden via Download Play zu spielen. Dafür reicht es aus, wenn einer der Spieler das Spiel besitzt und die anderen bis zu drei Spieler können dann einfach mit einsteigen. Ärgerlich und für viele Fans der Reihe auch weitestgehend unverständlich ist die Tatsache, dass es bei „Island Tour“ keinen normalen Online-Modus gibt. Warum diese Einsparung vorgenommen wurde bleibt rätselhaft.

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Um einiges klarer ist da die Grafik: Wir haben es – wie wir es bei Nintendo eigentlich auch nicht anders erwarten – mit sehr liebevollem Leveldesign, schöner optischer Gestaltung sowie eingängiger musikalischer Untermalung zu tun. Die Sonderfunktionen des 3DS werden gut genutzt und der 3D-Effekt kommt gut zur Geltung, wenn auch er bei den Minispielen manchmal eher hinderlich ist.

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Fazit 

Obwohl es optisch nicht viel zu bemängeln gibt, ist das Gemecker in der Mario Party Fanbase doch bereits jetzt schon groß – verständlicherweise, denn der fehlende Online-Modus und fehlende Versus-Modi sind eher unverständliche Einsparungen. Sicher wäre aus dem Spiel noch mehr rauszuholen gewesen, hätte man sich mit alteingesessenen Fans ein bisschen mehr arrangiert und zum Beispiel den klassischen Spielmodus zur Auswahl gelassen. So haben wir es nun mit einem eher durchwachsenen Spielerlebnis zu tun. Das neuste und modernste, leider aber bei weitem nicht das beste „Mario Party“!

1 Comment
  • Lisa Casualty 10 Jahren ago

    Schade. Das mit dem Onlinemodus ist echt blöd… gerade das gegeneinander zocken hat da immer so Spaß gemacht. Ich werd es mir denk ich mal holen, wenn es günstiger wird, für eine kurze Abendunterhaltung.. zu mehr reicht es dann aber wohl doch nicht. Danke fürs Vorstellen 🙂

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