27. April 2014

Octodad: Dadliest Catch

By 0 314 Views

PC-Spielern war es ja schon länger vergönnt, doch jetzt auch die glücklichen Besitzer einer PS4 noch ein bisschen glücklicher sein – denn endlich ist „Octodad“ auch für die Konsole zu haben!

Wer dem Spiel nicht ohnehin schon entgegen gefiebert hat, dem umreißen wir kurz die Story:

Wir spielen einen Tintenfisch. Dieser macht allerdings nicht etwa die Ozeane unsicher, sondern eine ganz gewöhnliche Vorstadtidylle – als Vater zweier (menschlicher) Kinder und liebender Ehemann einer ebenso menschlicher Frau könnte das Leben eigentlich recht beschaulich sein, doch auch der im Alltag lauern einige Schwierigkeiten. Die umso gravierender ausfallen, wenn man versucht, sie mit saugnapfbewährten Wabbelarmen zu meistern…

image001

Schon das Kaffekochen wird zur nervlichen Zerreißprobe, wenn man seine Extremitäten nicht so gänzlich unter Kontrolle hat – wie sehr er sich auch anstrengen mag, zumindest 90 % des Kaffeepulvers zieren letztlich eher den Küchenboden, statt in der Maschine zu landen. Wochenendeinkauf mit der ganzen Familie? Ist ohnehin ein Alptraum, aber wenn man dabei ungewollt so ziemlich jedes Regal abräumt, erreicht das ganze eine neue Dimension des Unbehagens. Denn – eigentlich – will unser Tintenfischpapa gar keine Aufmerksamkeit erregen.

Schon das Kaffekochen wird zur nervlichen Zerreißprobe, wenn man seine Extremitäten nicht so gänzlich unter Kontrolle hat!

Zumal seiner humanoiden Familie offensichtlich nicht ganz klar ist, dass er ein bisschen anders ist, als andere Väter..  Spitze Bemerkungen seiner Liebsten zu seinem „sonderbaren“ Verhalten quittiert er mit beschämten Blubbern. Um negativer Aufmerksamkeit möglichst aus dem Weg zu gehen, müssen sich Kollateralschäden an Einrichtung und Umwelt zumindest halbwegs in Grenzen halten – gar nicht so einfach, wenn jede Gliedmaße so ihr eigenes Ding macht!

image012

Doch genau genommen sind die mitunter abenteuerlichen Moves unseres fischigen Helden gar kein Zufall, denn wie unkontrolliert er sich bewegt, liegt allein in unserer Hand. Denn der Witz an „Octodad“ ist, dass wir als Spieler nicht die Figur als großes Ganzes steuern, sondern jeden Arm und jedes Bein einzeln per Stick und Schultertasten bewegen. Hört sich jetzt erstmal gar nicht so schwer an, doch der Knoten ist nicht nur in den Ärmchen unseres Hauptcharakters, sondern auch in unserem Hirn vorprogrammiert.

image002

Schon die einfachsten Tätigkeiten treiben uns schier zur Verzweiflung: Rasenmäher festhalten und gleichzeitig laufen? Aaaargh! Innerhalb kürzester Zeit fühlen wir uns wie ein kompletter Koordinatonsspastiker.

Ist aber gar nicht so schlimm – denn unser Scheitern wird mit den langanhaltensten Lachkrämpfen entlohnt. Auch wenn wir noch so viele Anläufe brauchen, bis uns etwas gelingt – unsere völlig ungelenken Versuche sehen dermaßen komisch aus, dass es vor lauter Lachen auch schon gar nicht mehr schlimm ist, dass wir uns so doof anstellen.

image008

Das Spiel hat einen unglaublich hohen Unterhaltungsfaktor, der sich noch um ein Vielfaches multipliziert, wenn wir im Koop-Modus spielen. Hier erhält jeder Spieler die Kontrolle über ein Bein oder wahlweise einen Arm – spielen nur zwei Spieler, kann man sich frei aufteilen. Klar, was man alleine kaum koordiniert bekommt, bekommt man mit mehreren natürlich so gut wie gar nicht mehr hin, aber sich gemeinsam scheckig zu lachen ist natürlich trotzdem viel besser.

Alles in allem ist das Spiel am ehesten als Denkspiel zu kategorisieren, aber das klingt dann auch wieder weit nüchternen, als es eigentlich zutreffend wäre. Ob allein oder als auch als absoluter Reißer auf jeder Party – bei „Octodad“ bleibt kein Auge trocken!

Fazit

„Octodad“ fordert unserem motorischen Verständnis absolute Höchstleistungen ab – egal, wie oft wir es versuchen, so richtig elegant sieht es nie aus, was wir da in der Rolle des fischigen Familienoberhauptes fabrizieren. Macht aber nix, denn unser völlig planloses Rumgehampel sieht dermaßen saukomisch aus, dass wir letztlich über unser eigenes Unvermögen Tränen lachen. Einziges Manko ist vielleicht, dass das Spiel recht schnell durchgespielt ist, doch da es sich nicht um einen Vollpreistitel handelt, sei das verziehen.

Bleibt nur eins: Unbedingt kaufen!

Next Post

Child of Light

29. April 2014 6
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert