2. April 2014

Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney

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Da kommt zusammen, was zusammen gehört: Ein Professor und ein Jurist, zwei stets gut gekleidete Gentlemen mit großer Affinität zu verqueren Rätseln – nun vereint in einem Spiel. Ob das neue „Professor Layton vs. Phoenix Wright“ den hohen Erwartungen, die diese Kollaboration unweigerlich schürt, letztlich auch gerecht werden kann, sehen wir uns nun im Test mal etwas genauer an!

Lesen bildet – soweit sind wir uns hoffentlich einig. Aber dass dem geschriebenen Wort auch Gefahr inne wohnt, hätte man vielleicht nicht vermutet. Sowohl Phoenix und seine Assistentin Maya mit den feschen Zöpfen, als auch Professor Layton und sein neunmalkluger Kompagnon Luke machen diese Erfahrung, als sie durch die Verkettung einiger mysteriöser Umstände in den Besitz eines Zauberbuches gelangen.

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Schon bei kurzem Schmökern teleportiert dieses Werk den Leser in das magische Labyrinthia, eine mittelalterlich anmutende Stadt mit allem, was dazu gehört: Wir haben trottelige Ritter, grummelige Schmiedemeister und Hexen – das volle Programm. Aber gerade mit den Hexen ist das so eine Sache: Obwohl sie nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung ausmachen, haben sie gehörigen Einfluss auf ihre Mitmenschen – vorrangig deshalb, weil sie der Magie mächtig sind und diese nutzen, um Angst und Schrecken unter der gewöhnlichen Bevölkerung zu verbreiten.

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Vereint die Stärken beider Serien – für Fans aber auch Einsteiger. 9 spannende Kapitel in insgesamt rund 30 Stunden Spielzeit!

So ist es nur logisch, dass der Gebrauch von Magie in Labyrinthia streng geahndet wird: Wer sich der Zauberei und des Hexenwerks schuldig macht, der hat mit martialischen Strafen – wie etwa dem klassischen „Verbrennen bei lebendigem Leib“ – zu rechnen. So richtig wohl fühlen sich unsere beiden Anzugträger in dieser Umgebung jedenfalls nicht und so wird es schnell zum erklärten Ziel, einen Rückweg in die normale Welt zu finden. Doch das ist natürlich nicht so einfach wie gedacht.

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Zu Beginn des Spiels sind wir mit Layton und Luke unterwegs, erkunden unsere neue Umgebung und unterhalten uns mit den Einwohnern, um uns immerhin einen rudimentären Überblick über unsere missliche Lage zu verschaffen. Es versteht sich von selbst, dass hier das ein oder andere Rätsel auf uns wartet – erfahrene Spieler der Layton-Reihe dürften hier aber nur müde lächeln, denn die Knobelaufgaben in diesem Titel sind durchweg einfacher zu lösen als die Rätsel der regulären Reihe. Solltet ihr euch doch irgendwo festbeißen, gibt es immer noch die versteckten Hinweismünzen, die euch auf die Sprünge helfen. Die Karte zeigt euch deren ungefähren Fundort und den noch nicht gelöste Rätselaufgaben an, sodass euch  auch wirklich nichts durch die Lappen geht.

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Aber natürlich begleiten wir nicht nur Professor Layton auf seinen Irrwegen durch Labyrinthia – das Spiel unterteilt sich in etwa zu gleichen Teilen in ein Layton- und einen Phoenix-Part, zwischen dem in regelmäßigen Abständen gewechselt wird. Phoenix‘ Storyline zentriert sich – man könnte es ahnen – auf das Geschehen innerhalb des Gerichtssaals. Hier müssen wir uns mit verschiedenen Fällen auseinandersetzen und dabei nach den gewohnten Mustern vorgehen: Wir wohnen der Parteienvernehmung bei, nehmen Zeugen ins Kreuzverhör und können unsere Thesen bestenfalls mit handfesten Beweisen untermauern. Dabei ist eine gewisse „Menschenkenntnis“ klar von Vorteil, denn oftmals gilt es auch, Falschaussagen als solche zu identifizieren. Denn was wollen wir schließlich hören? Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, genau! EINSPRUCH!

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Habt ihr euren Fall dann gut vorbereitet, gekonnt präsentiert und ein formvollendetes Plädoyer gehalten, schafft ihr es natürlich auch, die weiße Weste des ein oder anderen Angeklagten reinzuwaschen. Jeden Tag eine gute Tat – beruhigend, dass Phoenix immer die „Guten“ verteidigt.

Schwer zu sagen, wer es mehr drauf hat: Der Mann mit dem komischen Hut, oder der Mann mit dem Stachelkopf.

Wer schon andere Spiele der Phoenix Wright oder Apollo Justice-Reihe gespielt hat, der weiß auch, dass er mit einer massiven Menge Text konfrontiert werden wird. Die Gerichtsverhandlungen versorgen euch mit viel Lesestoff in Form von Sprechblasen, die zu überfliegen dem Spiel in gewisser Weise auch den Sinn entziehen würde – wer nur die Hälfte gelesen hat, kann danach auch nicht wissen, wo die Unstimmigkeiten in einer Aussage lagen.

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FAZIT

Mit Crossover-Spielen ist das ja immer so eine Sache – manchmal werden das Charaktere oder gar ganze Universen zusammengewürfelt, die so gar nicht zueinander passen wollen. Anders aber bei Professor Layton vs. Phoenix Wright: Nicht nur die Welten der beiden Herren passen bei genauerer Überlegung ganz gut zusammen, nein – auch die beiden Protagonisten an sich ergänzen sich fabelhaft und das Aufeinandertreffen der beiden sorgt für den ein oder anderen Lacher. Der Rätselaspekt der Layton-Spiele kommt im Crossover leider ein bisschen kurz, da in den Passagen, in denen wir in des Professors Schuhe schlüpfen, vornehmlich die Story vorangetrieben wird – die vorhandenen Rätsel selbst sind dann zumindest für hartgesottene Layton-Fans fast zu einfach. Die Phoenix-Passagen sind natürlich etwas statisch, da sie immer um den Gerichtssaal und die Verhandlungen kreisen. Nichts desto trotz unterhält auch dieser Teil des Spiels uns bestens – wer sich nicht von der Menge an Dialogen abschrecken lässt, darf dem Phoenix-lastigen Teil des Spiels freudig entgegensehen.

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FEZ

7. April 2014 1
1 Comment
  • Gurki 10 Jahren ago

    Ich habe den ersten professor layten auf dem ds mal gespielt und fand es wirklich gut aufgemacht. die anime sequenzen und die sprachausgabe sind wirklich gut gemacht für ein 3ds spiel. müsste mich irgendwann wirklich daran wagen. danke fürs vorstellen zimmy. hier finde ich immer wieder reviews über spiele die ich sonst nie mitbekommen hätte weil ich keine konsolen besitze. ich möchte aber trotzdem über den tellerrand schauen 🙂

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