Gute Zeit für 3DS-Besitzer! Seit dem 5. Juli tummelt sich auf dieser Handheldkonsole nämlich alles, was bei Sega, Capcom und Namco Bandai Rang und Namen hat. Der Titel „Project X Zone“ ist als rundenbasiertes Taktik-RPG klassifiziert – klingt erstmal kompliziert? Werfen wir doch einfach mal einen genaueren Blick auf’s Spiel!

Crossover mit System

Zunächst einmal geht es in „Project X Zone“ darum, dass der Portalstein gestohlen wurde. Aufgrund dessen können sich Gut und Böse beliebig mithilfe der nun geöffneten Portale durch Raum und Zeit teleportieren. So weit, so gut – denn viel mehr gibt es bei der Story auch nicht zu erklären. Wie das so oft bei Spielen ist, die primär die beliebtesten Charaktere in einem Game unterbringen wollen, ist die Story nicht nur zweitrangig, sondern zumeist auch komplett verwirrend. „Project X Zone“ ist in diesem Fall keine Ausnahme, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.

Da auch die verschiedenen Protagonisten des Spiels nie so ganz zu wissen scheinen, was hier eigentlich schief läuft, bleiben wir mit unserer Desorientierung wenigstens nicht allein.

Wie bereits angedeutet ist die Besetzung des Spiels zahlenmäßig ziemlich stark und während der Begegnungen zwischen den verschiedensten Charakteren kommen somit mitunter recht unterhaltsame Dialoge zustande.

Generell ist das Spiel gespickt mit Anspielungen auf die verschiedenen Originaltitel und ihre Charaktere, wobei man schon über rudimentäre Videospielkenntnisse verfügen muss, um die Pointe zu verstehen. So versucht etwa Frank West, der uns durch Dead Rising bekannt sein dürfte, von jeder Dame erst mal ein Foto zu schießen – eine Art Running Gag, der sich durch das komplette Spiel zieht.

Doch auch an nicht so bewanderte Spieler wurde gedacht: Das Spiel verfügt über eine stetig wachsende Enzyklopädie, in der alle auftauchenden Charaktere sowie deren Herkunft und Hintergrundstory festgehalten ist. Somit kann man „Project X Zone“ nicht nur als Spiel, sondern gleichzeitig auch als Fortbildungsmaßnahme betrachten.

Prinzipiell bietet „Project X Zone“ vorallem eines: Fanservice. Wer erwartet, im Spiel auf alle seine Lieblinge des Sega-, Capcom- und Namco-Universums zu treffen, der wird auch nicht enttäuscht. Etwas schwieriger ist da das eigentliche Gameplay zu beurteilen: Obwohl es sich um ein rundenbasiertes Taktik-RPG handelt, werdet ihr zu keinem Zeitpunkt ernstlich dazu gezwungen, auch wirklich taktisch klug zu agieren. Ist das ganze Blabla vor dem eigentlichen Kampfgeschehen abgehandelt, gilt es eigentlich nur, eure Einheiten einigermaßen geschickt über die Karte zu navigieren, um in Angriffsreichweite zu kommen. Auch die Positionierung eurer Charaktere müsst ihr ein bisschen im Blick behalten – jede Einheit besteht prinzipiell aus zwei festen Kämpfern, die aber noch durch Solo-Charaktere ergänzt werden können. Diese eilen euch im Falle eines Falles zu Hilfe. Zusätzlich können aber auch sich in der Nähe befindliche Einheiten mit ins Kampfgeschehen eingreifen, so dass letztlich bis zu 5 Charaktere in einem Kampf agieren.

I beat the $“%§ out of you!

Die Kampfhandlung selbst erinnert mehr an ein Beat ‚em up – statt eure Angriffe aus einer Liste auszuwählen, könnt ihr diese ganz schlicht auch über eine Tastenkombination starten. Ist dieser Schritt getan, gilt es sich zurückzulehnen und die herausragenden Kampfsequenzen zu genießen. Was das „Zurücklehnen“ angeht: Das ist in diesem Falle wörtlich gemeint, denn ihr könnt nur minimal in das Kampfgeschehen eingreifen. Ihr müsst höchstens das richtige Timing haben, um eure Gegner auf spektakuläre Art und Weise hin und her zu wirbeln. Dabei füllt sich eure XP-Leiste und habt ihr einen gewissen Füllstand erreicht, könnt ihr einen besonders starken Spezialangriff auslösen.

Bei der sinnvollen Verwaltung der XP-Leiste erschöpft sich aber auch schon der taktische Aspekt von „Project X Zone“. Da ihr während der Runden problemlos Items zu eurem Vorteil verwenden könnt, ist die schwere einzelner Entscheidungen eher gering – ein genaues Abwägen jedes einzelnen Zuges ist eigentlich nicht notwendig. Mit etwas Übung kämpft ihr euch ohne allzu große Herausforderungen durch das komplette Spiel.

Fazit

„Project X Zone“ ist ein durch und durch solides Spiel, von dem man nicht enttäuscht wird, wenn man die richtigen Erwartungen an es stellt.

Das Gameplay bietet leider nicht allzu viel Abwechslung und die Herausforderung, schwere taktische Entscheidungen zu treffen, sucht ihr vergebens. Eine Funktion den Tochscreen einzusetzen wäre nett gewesen, dennoch weiß das Spiel mit seiner rundum gelungengen optischen Präsentation zu glänzen und für Sega, Namco oder Capcom-Fans handelt es sich schlichtweg um ein Muss, dass durch Witz und Charme desöfteren ein Lächeln ins Gesicht des geneigten Fans zaubern wird. Ich konnte jedenfalls als Fan der Retrospiele und bekannten Charaktere nicht meine Finger vom Handheld lassen.

Der Stil ist typisch japano: Original japanische Sprachausgabe mit leider nur englischem Bildschirmtext. 40 verschiedene Missionen warten aud Euch mit einer Masse an Gegnern und Bossen. Ihr könnt mit einer Quicksave-Funktion jederzeit ein Speichern. Haltet immer die Augen nach zerstörbaren Objekten und versteckten Schätzen offen: Ihr werdet meistens mit gut einsetzbaren Equipment belohnt.

Ihr bekommt einen  Haufen verschiedener Charaktere, ein spaßiges Gameplay und Fanservice! Wer mehr ernsten Inhalt benötigt, sollte sich Fire Emblem: Awakening ansehen; Project X Zone ist mehr eine humorvolle Unterhaltung, mit potenziell hohem Suchtfaktor. Wolltet ihr schon immer einmal Mega Man gegen Nemesis antreten lassen oder Heihachi Mishima mit Ulala im Team kämpfen sehen? Nun habt Ihr die Chance! Es empfiehlt sich die Demo zu laden und zu schauen, ob Ihr mit dem Kampfsystem zurecht kommt.

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