21. Mai 2019

Team Sonic Racing im Test

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Wenn es ein Genre gibt, auf welches ich nur schwer verzichten könnte, dann wären es unter anderem Fun-Racer. An der Spitze befindet sich dort bereits seit einigen Jahren ungeschlagen die Mario Kart-Reihe. Mit Sonic & Sega All-Stars Racing erschien 2010 wiederum ein solider Konkurrent von Nintendos Erfolgs-IP auf dem Spielemarkt. Ob SEGAs neu veröffentlichtes Team Sonic Racing noch dichter auf Mario Kart 8 Deluxe auffahren kann, oder vorher durch eine frech lächelnde Bananenschale gebremst wird, erfahrt ihr in meinem Test.

Im Team oder allein?

Team Sonic Racing beinhaltet mit dem Team-Abenteuer einen Story-Modus und das Tutorial in einem. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem bei der integrierten Team-Mechanik, durch die ihr in Teams von je drei Charakteren verschiedene Arten von Rennen fahrt oder manchmal auch nur Herausforderungen wie das Sammeln von Ringen bestreitet. Aufgesammelte Items könnt ihr für euch nutzen oder mit eurem Team teilen und durch das Fahren im Windschatten eurer Kollegen einen großen Boost erhalten. Hat eure Zusammenarbeit gut funktioniert und es wurden einige Vorteile ausgenutzt, bekommt ihr einen Team-Boost, durch den euer Team eine ganze Weile extrem beschleunigt wird. Die verdienten Punkte werden zusammen gezählt und so die Platzierung eures Teams festgelegt. Im lokalen (max. 4-Spieler-Splitscreen) und Online-Multiplayer gibt euch das Spiel jedoch auch die Möglichkeit einzeln zu fahren, die KI-Anzahl und Schwierigkeit und auch die zu fahrenden Strecken festzulegen.

Team Sonic Racing - Test Knockout Magazin

Verdammtes Gummiband

Schon immer wollte der blaue Igel Sonic eine ganze Ecke cooler sein, als der Klempner in rot-blau aus dem knuddeligen Pilzkönigreich. In Team Sonic Racing wird dies vor allem durch kleinere Zwischensequenzen und permanente Kommentare der Charaktere übermittelt. Bei jedem Rennen wird geschnackt und kommentiert, was das Zeug hält – und das ging mir persönlich schon ziemlich schnell auf die Nerven. Auch die eingesetzten Items werden jedes Mal aufs Neue mit ihrem Namen genannt. Eine Sprachausgabe ist zwar schön und gut, sie hätte bei Team Sonic Racing aber ruhig ein Stückchen zurückgeschraubt werden dürfen. Sehr viel bedauerlicher ist der ausgeprägte Gummibandeffekt. Es ist zwar schön, dass man den Zug zu den KI-Gegenspielern nicht verliert, einen Vorsprung oder das Überrunden kann man hiermit aber auch nicht erzielen.

Mit Mod-Kapseln zum schicken Flitzer

Insgesamt sind im Spiel 15 Charaktere enthalten. Ihr könnt also natürlich mit Sonic selbst, Tails, Amy, Knuckles, Dr. Eggman oder auch Shadow über die Rennpisten düsen. Wünschenswert wären hier noch verschiedene Looks, wie beispielsweise ein Pixel-Sonic gewesen. Die insgesamt 21 Strecken sind im gewohnt coolen Sonic-Stil gehalten, jedoch hat man hier vor allem im Vergleich zu Mario Kart sehr schnell alles gesehen, weshalb sich etwas zu schnell eine gewisse Eintönigkeit einschleicht. Eure verdienten Credits könnt ihr in Mod-Kapseln investieren und so per Zufallsprinzip Teile für euer Fahrzeug freischalten. Jeder Charakter hat ein eigenes Fahrzeug und unterschiedliche Teile, die an diesem angebracht werden können. Zudem kann auch die Lackierung geändert werden.

Team Sonic Racing - Test Knockout Magazin

Komplexere Steuerung als bei Mario Kart

Die Handhabung des Spiels ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, da die auszuführenden Möglichkeiten von Team Sonic Racing etwas komplexer sind, als bei Mario Kart. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase sind die Tastenbelegungen jedoch verinnerlicht und ihr werdet zügig ins Renngeschehen finden. Die Fahrphysik selbst ist bei einem Fun-Racer natürlich nicht so sehr im Fokus, wie sie es beispielsweise bei einem Gran Turismo oder Forza ist. Sie dürfte sich aber auch in einem Arcade-Racer etwas besser anfühlen. Ich hatte beim Spielen nicht das Gefühl die permanente Kontrolle über mein Fahrzeug und die Strecke zu besitzen, was bei längerem Spielen durchaus nerven kann.

Das Technische

Ich habe das Spiel in der PS4-Version getestet und bis auf wenige Ruckler technisch nichts Schwerwiegendes feststellen können. Die Grafik hätte vor allem im Vergleich zum Konkurrenten aus dem Hause Nintendo allerdings noch eine Steigerung und ein wenig Feinschliff vertragen können, auch wenn manche Strecken vor allem durch ihre Lichteffekte überzeugen können. Außerdem waren die Ladezeiten sowohl online, als auch offline oftmals leider etwas zu lang, für ein Spiel dieser Art.

Fazit

Ich liebe Nintendo und ich liebe SEGA. Umso blöder finde ich es, dass ich Team Sonic Racing an dieser Stelle immer wieder mit Mario Kart 8 Deluxe vergleichen muss. Der neue Fun-Racer aus dem Sonic-Universum ist ein guter und vor allem in seinen Multiplayer-Modi spaßiger Titel, der vieles richtig macht. Am Ende muss ich jedoch sagen, dass Nintendo mit ihrer erfolgreichen IP in allen Punkten doch noch eine Spur besser sind und den Thron weiterhin verteidigen werden. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das bald erscheinende Crash Team Racing daran etwas ändern oder noch näher herankommen kann. Wer SEGA und Sonic mag und gerne Fun-Racer spielt, sollte Team Sonic Racing durchaus eine Chance geben und bekommt mit dem Spiel einen soliden Genrevertreter geboten.

Team Sonic Racing ist für PC, PS4, Xbox One und Switch verfügbar.

Team Sonic Racing

7

Wertung

7.0/10
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