Fazit
Hat mich Little Hope nun so begeistert, wie es Man of Medan getan hat? Jein. Aus der Geschichte hätte man noch mehr machen können, will heißen, dass die gute geschichtliche Ebene für mich lediglich an der Oberfläche von einem spannend-faszinierenden Thema gekratzt hat. Leider zündeten die Gruselmomente auch nicht wirklich, da oft mit ein und demselben Jumpscare gearbeitet wurde. Ein wirklich unbehagliches Gefühl, oder gar Angst kam in den investierten fünf Stunden nicht auf. Dennoch möchte ich die geschichtlich und spielerisch perfekt umgesetzten Exekutionen der Hexenverfolgung loben. Der Entwickler hat definitiv seine Hausaufgaben gemacht. Zumindest die Fans des brutalen Horrors kommen hier auf ihre Kosten.
Little Hope ist keinesfalls schlecht, dennoch im direkten Vergleich mit dem vorangegangen Teil der Dark Pictures Anthology nicht so überzeugend. Man of Medan war klaustrophobisch, beklemmend und bedrohlich- Little Hope bringt das leider nicht so gut zusammen. Grafisch ist das Spiel überragend und ich bin fasziniert davon, was technisch alles möglich ist. Die Gesichtszüge, die kleinen Details in der Kleidung der Protagonisten, die Licht- und Schattenspiele- einfach wundervoll. Wenn auch, wie im Test erwähnt, Little Hope nicht frei von technischen Mängeln ist. Der Wiederspielwert ist recht hoch, denn jedes Mal wird die Geschichte nicht dieselbe sein- versucht einfach mal verschiedene Entscheidungen aus und verfolgt andere Handlungsstränge.
Kurz gesagt bekommen wir das, was wir erwarten: Den kleinen Horrorsnack für zwischendurch! Da ich ein großer Fan von Supermassive Games bin, freue ich mich dennoch auf House of Ashes im Jahr 2021.