25. Februar 2017

Pixel Privateers

By 2 306 Views

Spiele in Retro- und Pixeloptik haben sich in den letzten Jahren zu einem totalen Trend entwickelt. Alle, die mit solchen Spielen früher aufgewachsen sind, verspüren bei diesen Veröffentlichungen einfach eine Menge Nostalgie und fühlen sich in der Zeit zurückversetzt. Allerdings sind längst nicht alle dieser Spiele gut genug. Die Pixel-Optik allein reicht für ein gutes und unterhaltsames Spiel noch lange nicht aus. Entgegen aller Vorurteile habe ich mich allerdings dennoch überwunden Pixel Privateers auszuprobieren. Die Optik und das Gameplay haben mich direkt angesprochen und ich bin natürlich immer offen für ein potentiell doch sehr gutes Spiel. Ob Pixel Privateers von dem Entwicklerstudio Quadro Delta aus dem wunderschönen Finnland (Hard Rock Hallelujah!) nun dazugehört oder nicht, erfahrt Ihr in diesem Test.

Pixel Privateers ist ein von den Entwicklern selbst ernanntes Squad-basiertes, taktisches Loot‘ Em Up RPG. Diese Bezeichnung ist auch die, die am Besten auf das Spiel zutrifft. Wir werden gemeinsam mit einem Team von verschiedenen Söldnern auf eine Reise durch ein Wurmloch geschickt um nach neuer Technologie für unseren Chef zu suchen. Aus dem Wurmloch kommen wir nur dummerweise nicht zurück und stecken in einer Galaxie voller Planeten fest. Wir fliegen nun von Planet zu Planet, lösen verschiedene Quests und sammeln Loot. Sehr sehr sehr sehr viel Loot. So viel Loot, dass wir gar nicht wissen, was mir mit dem ganzen Kram anfangen sollen und unser Schiff sich unaufhaltsam damit füllt.  In etwa vergleichbar mit einem Kinderzimmer voller Lego und Playmobil.

image1

Während wir die verschiedenen Planeten mit unserem Raumschiff anfliegen und diese erkunden, treffen wir auf verschiedenste Gegner, unter anderem Aliens und andere merkwürdige und irgendwie total knuffige Pixelmonster, die wir erledigen müssen. Dies funktioniert ganz einfach durch das Drücken der Maustaste. Um ehrlich zu sein, hätte mir auch eine automatische Angriffsfunktion sehr zugesagt, da man bei größeren Gegnerwellen wirklich ununterbrochen auf der Maus herumklickt. Klick Klick Klick Klick Klick… Ihr könnt es Euch nun sicherlich vorstellen. Allerdings werden wir anschließend mit dem besagten Loot belohnt. So ziemlich jeder Gegner lässt etwas Nützliches oder gar Überflüssiges fallen, was wir natürlich unüberlegt aufsammeln. Manche Dinge können wir selbst nutzen, andere verkaufenimage3 wir und den Rest verstauen wir irgendwie auf unserem Raumschiff oder wir schmeißen es einfach weg. Eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik kommt Euch hier sicherlich zu gute, denn das Loot-Management ist bei Pixel Privateers wirklich sehr ausgeprägt. Abseits vom Erkunden des Planeten, des Abmurksen der Gegner und das Sammeln deren Loots, treffen wir auf den Planeten immer wieder auf verschiedene Personen (gut oder böse) für die wir Aufgaben erledigen sollen. Ob wir dies nun erledigen, bleibt uns überlassen. Das Spiel gibt uns die Möglichkeit Quests innerhalb der Gespräche abzulehnen oder anzunehmen oder uns direkt dafür zu entscheiden, den Questgeber einfach auszuschalten. Dies passiert in Form von verschiedenen Textboxen, aus denen wir den uns am meisten zusagenden Satz auswählen können. Dies wirkt sich zum Teil natürlich auch auf den Storyverlauf aus, auch wenn dieser nicht gerade der Interessanteste aber durchaus lustig ist. Macht Euch aber darauf gefasst, dass das Spiel derzeit komplett in Englischer Sprache ist und noch keine Deutsche Übersetzung angekündigt wurde. Im Großen und Ganzen geht es in diesem Spiel nämlich einfach nur um Hau-Drauf-Action und Looten.

Was könnte abgesehen vom Looten und der Klopperei fehlen? Richtig, die RPG-Elemente! In Pixel Privateers können wir alle unserer Squad-Mitglieder verschieden aufwerten, Spezialfähigkeiten erlernen und verbessern, Rüstungen und Waffen austauschen, verbessern und nutzen, bis zum Umfallen und den Squad perfekt aufeinander abstimmen. Mir hat es natürlich besonders gut gefallen, dass man die verschiedenen Mitglieder auch einzeln benennen kann. In meinem Squad-Team gibt es nun eine Zimmy, einen Stephan, eine Lisa und weitere PWRranger werden natürlich folgen. Ich liebe es in Spielen alles personalisieren zu können. Abgesehen von dem Squad können wir auch unser Raumschiff ausbauen und verändern. Apropos Raumschiff… wir haben dort übrigens eine Bar mit eigener Band, die total knuffige Musik von sich gibt. Auch im Rest des Spiels ist die Musik sehr toll und passend, auch wenn es kein Chiptune ist. Gerade diesen Gegensatz finde ich klasse zu dem Retro-Grafikstil. Bei diesem wurden die knalligen Farben übrigens perfekt eingesetzt, was ihr sicherlich auf den Screenshots im Test sehen und ebenfalls der Meinung sein werdet. Oder? Falls nicht, solltet Ihr Euch vor meinen Pixel-Waffen in Acht nehmen, die sind nämlich super aufgewertet!

Fazit

Pixel Privateers ist ein süßes und zeitweise sehr unterhaltsames Spiel, was sich für den Preis von 14,99 € auf jeden Fall lohnt. Es hat einen charmanten Grafikstil, ein cooles eingebautes Aufwertungssystem, lustige Storyinhalte und seeehr viel Loot zum Sammeln. Gerade letzteres hat mir nach einer gewissen Zeit im Spiel allerdings nicht mehr so sehr gefallen. Ich habe nichts gegen viel Loot, aber irgendwann hatte ich so viel, dass es mir einfach zu lästig wurde, es zu verticken oder irgendwie sinnvoll einzusetzen. Das Erkunden der Planeten und Plattmachen der verschiedenen Gegner war allerdings wieder extrem spaßig und hat mir sehr gefallen. Wenn man mit der Zeit einen Squad mit mehreren Figuren hat, wird dies auch immer einfacher. Ihr könnt das Spiel allerdings im Hardcore-Modus spielen, gestorbene Squad-Mitglieder werden in diesem nicht wieder zurückkommen können. Ich mag es aber einfach und hatte mit dem normalen Schwierigkeitsmodus somit meinen Spaß, da dieser perfekt zu mir passte. Auf Dauer wird das Spiel leider etwas eintönig, da man immer wieder von Planet zu Planet jagt, Gegner plattmacht, Loot einsammelt, sich aufwertet, wieder Planeten besucht, Gegner killt, … mit diesem Ablauf kann man in Pixel Privateers hunderte Stunden verbringen und das ist mir dann leider zu eintönig. Leute, die so etwas mögen, werden mit dem Titel aber definitiv ihren Spaß haben und daher kann ich speziell Euch das Spiel sehr ans Pixel-Herz legen. Ihr werdet es lieben!

Next Post

Hollow Knight

28. Februar 2017 3
2 Comments
  • Harald 7 Jahren ago

    Erst 4 Stunden in Multiplayer, dann 1 Stunde Solo. Nun Schlafenszeit. Die strategische Vielfalt in dem Spiel in Form von Gruppenzusammenstellung mit den dazugehörigen Skillbäumen ist einfach überwältigend. Dabei habe ich erst die ersten 3 Tier-Bäume freigeschaltet…
    Was ich außerdem sehr sehr gut finde ist die einstellbare Schwierigkeits-Variationen der zu betretenden Planeten. Super Spiel, somit der Hype befriedigt 😉

  • Gurki 7 Jahren ago

    Das klingt doch schon mal nach Sachen die ich mag. Looten und rumklicken. Klingt ein bisschen nach Diablo 😀 Werd ich mal auf die Liste setzen. Danke für den Test 🙂

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert