27. Juli 2014

Dark Souls II – Crown Of The Sunken King

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Oh jemine! Ein unaufgeräumtes Zimmer! Zahnabdrücke im Gamepad! Löcher im Tisch! Nachbarn, die sich über auffällig häufige Schimpfwörter wundern! Mangelnde Körperhygiene! Es ist mal wieder soweit, und ich weiß an der Stelle nicht, ob ich lachen oder weinen soll. From Software macht seine „Drohung“ wahr und veröffentlicht den ersten von drei DLCs für Dark Souls 2 mit dem reißerischen Titel Crown Of The Sunken King. Bäm! Über die Souls-Reihe muss man kein Wort mehr verlieren. So Anspruchsvoll der Schwierigkeitsgrad des Action-Rollenspiels ist, so ausgewogen ist das Gameplay und noch größer ist die Freude, wenn eine der dutzend zähneknirschenden Herausforderungen gemeistert wurde. Knapp 10 Euro soll die Erweiterung kosten, und in den folgenden Zeilen liest du, ob das Ding was taugt.

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Wie im Vorgänger wird das Add-On auch in Dark Souls 2 direkt in die Welt integriert. Nach dem Download steht hinter dem Endboss „Der Verdorbene“ beim Ur-Feuer ein Teleporter, der dich in den neuen Abschnitt führt. Das ist natürlich sehr charmant umgesetzt, da Grundspiel und Erweiterung lückenlos zusammengeführt werden, bietet jedoch für viele Spieler einen großen Nachteil, gerade wenn man das Add-On direkt spielen möchte. Es ist von Beginn an ziemlich unklar, welchen Level man besitzen sollte, um sich in den neuen Abschnitt zu wagen. Gerade wenn du die Grundstory durchgespielt und dich für ein New Game+ entschieden hast, empfiehlt es sich zunächst mit der Hauptstory fortzufahren, um stärker zu werden. D.h. unter Umständen dauert es noch einige Spielstunden, bis der erworbene DLC überhaupt effektiv genutzt werden kann.

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Crown Of The Sunken King führt dich in insgesamt drei riesige Gebiete, allen voran Shulva, Stadt des Heiligtums, einem riesigen unterirdischen Hohlraum, indem sich ein gigantisches Areal aus Felsvorsprüngen, Brücken und Türmen verbirgt. Dark Souls protzte noch nie mit guter Grafik, überzeugte aber stets im Design und den komplexen Levelstrukturen. Diesbezüglich legen die neuen Abschnitte nochmal eine Schippe drauf. Mit einer riesigen Weitsicht über das ganze Höhlensystem erstreckt sich eine kalte, steinerne Welt, gespickt mit Stalaktiten und Wasserfällen, voll von Gefahren und Möglichkeiten, so dass man zu Beginn regelrecht überfordert mit dem Überangebot an Ärger ist. Interessant ist auch, dass zumindest der erste Abschnitt der Höhle verändert werden kann. Kleine, leuchtende Säulen in der Umgebung funktionieren als Schalter, die nach einem Treffer einen Mechanismus in Gang setzen und damit neue Wege schaffen, Lifte aktivieren oder sogar riesige Türme aus dem Boden heben.

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Dadurch ergeben sich neue Wege, die zum Erforschen der Bauten notwendig sind. Die restlichen Gebiete mit schmalen Gängen, komplexen Treppensystemen, unterirdischen Ruinen und Grabkammern, insbesondere deren Fallen möchte ich dir aber nicht näher beschreiben. Ich hab die ganzen Strapazen auf mich genommen und sehr dabei gelitten, und das sollst du ja schließlich auch. Ich kann dir jedoch versichern, dass es wie immer abwechslungsreich gestaltet ist. Auch in Punkto Gegnerdesign hat sich das Add-On Neues einfallen lassen.

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Hauptsächlich schlägst du dich zu Beginn mit Untoten herum, die entweder mit Keulen oder einer Schwert/Schuld-Kombination auf dich einprügeln, wenn sie dich nicht gerade mit Schusswaffen aus der Ferne befeuern. Das weitere Ensemble erstreckt sich unter anderem über giftige Käfer, Geisterkrieger und Hexen, weitere Besonderheiten möchte ich jedoch ebenfalls verschweigen. Ohne die richtige Erfahrung und Ausrüstung wirst du spätestens bei den Bossfights ordentlich die Hucke voll kriegen, das kann ich dir definitiv versichern.

Fazit

Inmitten der ganzen Kritik rund um DLC-Content, war die Sorge groß, dass From Software die Cashcow nun ebenfalls zum Ausschlachten weiterreicht. Aber weit gefehlt: Crown Of The Sunken King hält sich an das altbewährte Rezept aus umfangreichem Leveldesign, bis an die Schmerzgrenze getriebenem Schwierigkeitsgrad und einer Umgebung, die nur das Schlimmste für Dich will. Wenn auch schwer zu erreichen, ist der Content liebevoll ins Hauptspiel integriert worden, und es ist so typisch, dass man den Zugang quasi googeln muss. Jeder bewältigte Meter dieses DLCs wirkt mysteriös und unvorhersehbar, was ebenfalls für die Gegnertypen zutrifft und das typische Beklemmungsgefühl in uns auslöst, was wir an der Souls-Reihe so furchtbar lieben. Schild hoch und ab in den Abgrund!

Vielen Dank an Gastautor Fabian Anderer (Rainer Schauder) für diesen Test!

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7. August 2014 0
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