Da ist noch Luft nach oben
Leider schöpft Close to the Sun sein großartiges Potenzial nicht genug aus. Die Story, die sich zu Beginn gut aufbaut, löst sich gegen Ende leider eher plump und vorhersehbar auf. Tiefgang sucht man vergebens. So wird beispielsweise der moralisch verwerfliche Umgang mit neuer Technologie nicht kritisch hinterfragt sondern lediglich als Aufhänger für die Story eingesetzt – schade.
Das Gameplay entpuppt sich als sehr eintönig. Zwischen dem Absuchen von Räumen und Dokumenten, die interessante Informationen zum Leben auf der Helios und der Story beitragen, bekommen wir kleine Rätsel gestellt. Diese sind jedoch so leicht, dass sie nicht der Rede wert sind. Das Prinzip ist immer das gleiche: Wir müssen einen Code “knacken”, Hebel in richtiger Reihenfolge ziehen oder gefährlichen Elementen wie Feuer oder Elektrizität ausweichen.
Auch der Horror-Faktor kommt in Close to the Sun leider zu kurz. An die kleinen Schockmomente hat man sich nach einiger Zeit gewöhnt und aufgrund der ähnlichen Abläufe, wiegt man sich schnell in Sicherheit. Und das, obwohl sich Rose kein bisschen wehren kann. Es gibt weder Waffen noch können wir die Fäuste einsetzen. Ein Versteckspiel á la Outlast wäre hier eine super Möglichkeit gewesen. Stattdessen finden wir uns in gescripteten Verfolgungsjagden wieder, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen: Rennen bis der sichere Abschnitt erreicht ist.