25. Juni 2020

Infliction: Extended Cut im Test für die Nintendo Switch

By 0 852 Views

Mit dem Infliction: Extended Cut erscheint das vom australischen One-Man-Studio „Caustic Reality“ entwickelte, an P.T. und Layers of Fear erinnernde Indie-Horrorgame am 02.07.2020 auch für die Nintendo Switch. Infliction ist darüber hinaus auch auf dem PC sowie im Extended Cut auf der PS4 und Xbox One spielbar.

Ob sich der Kauf lohnt und ihr mit Infliction einen gruseligen Abend verbringen könnt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Ein grausamer Mord

Infliction lässt euch in das Haus der Familie Pout eintauchen, welches weiterhin durch den Geist der dort grausam ermordeten Frau und Mutter eines kleinen Kindes bewohnt wird. Eure Aufgabe wird es an dieser Stelle sein, die Familiengeschichte und dessen Missstände aufzudecken sowie nach den Gründen für den Spuk innerhalb der Wände des Hauses zu suchen.

Immer wieder wechselt ihr als Spieler in der Rolle von Gary R. Pout zwischen der Gegenwart, Vergangenheit und zuzüglichen Alptraumsequenzen in denen ihr bestimmte Aufgaben oder Gegenstände zur Fortsetzung des Spiels erfüllen und finden müsst umher. Die Vergangenheit der Familie Pout wird euch durch im Haus verteilte und sehr detailverliebte Tagebücher, Fotos, Radiosequenzen oder einzelne Notizen erzählt. Um diese zu finden könnt ihr nahezu jede Schublade, Schränke und Zimmer durchsuchen. Große Rätselpassagen dürft ihr in Infliction nicht erwarten – falls ihr doch einmal nicht weiterwissen solltet, hilft das Spiel euch mit meist blutigen Schriften an den Wänden, mysteriösen Telefonanrufen oder ganz einfach eurer Intuition weiter.

Atmosphärischer Horror

Infliction zeichnet sich abseits altbekannter, fieser Jumpscares primär durch die Vorstellungskraft und Empfindlichkeit des jeweiligen Spielers aus. Das Spiel nutzt eine stimmige Mischung zwischen einer gruseligen Geräuschkulisse sowie Licht- und Schatteneffekten, während ihr mit eurer Taschenlampe durch die drei Etagen des Hauses wandert. Momente in denen das Licht der Lampe plötzlich erlischt und ihr nur noch den Schatten eines Geistes wahrnehmen könnt, verstärken hierbei immer wieder die Ungewissheit und Angst über das, was nun folgen könnte. Auch die im Haus verteilten, verstörenden Gemälde der Mutter tragen nicht unbedingt zu einem Gefühl von Sicherheit bei. Bereits in der ersten halben Stunde des Spiels wird euch klar, dass in Infliction sehr, sehr viel nicht in Ordnung zu sein scheint.

Als sei dies noch nicht genug, werdet ihr zudem mit Situationen konfrontiert, in denen ihr euch vor den gruseligen Gestalten zum Beispiel unter einem Bett verstecken müsst. Andernfalls werdet ihr zum letzten Speicherpunkt zurückgesetzt, falls der Geist euch erwischt haben sollte.

Horror-Technik auf der Switch?

Der Switch-Port vom Infliction: Extendet Cut kann technisch natürlich nicht mit den Versionen für die PS4 oder Xbox One mithalten, leistet allerdings dennoch einen soliden und zufriedenstellenden Job. Während die grafischen Abstriche im Handheld-Modus etwas deutlicher zum Vorschein kommen, sieht Infliction mit seinem Fotorealismus am Fernseher sehr gut aus. Jedoch kommt das Spiel auch hier leider nicht ohne die verfransten Texturen aus. Negative Totalausfälle wie Abstürze des Spiels, viel zu lange Ladezeiten oder eine für das Gameplay zu niedrige Bildrate konnte ich während meines Spieldurchlaufs nicht verzeichnen. Kleinere Bugs sollen am 2. Juli per Day-One-Patch behoben werden, welchen ich zum Zeitpunkt des Tests noch nicht herunterladen konnte.

Fazit

Mit dem Infliction: Extended Cut erwartet euch ein solider Horrortitel, der mit etwas mehr Inhalt und der Möglichkeit auch noch einmal vor dem Schlafengehen mit der Switch im Bett oder nachts im Wald… natürlich allein… ein paar gruselige Stunden zu verbringen, daherkommt. Wem die technischen Abstriche in puncto Grafik und der Bildrate nicht zusagen, kann das Spiel natürlich auch auf dem PC, der PS4 und Xbox One erwerben. Infliction erfindet das Rad nicht neu und bringt hart formuliert keine nennenswerten bis gar keine Neuerungen des Horrorgenres mit sich, überzeugt jedoch durch ein atmosphärisches, kurzes Horrorerlebnis mit einigen Schockmomenten und toller Erzählweise sowie Synchronisation. Horrorfans sollten dem Spiel meines Erachtens eine Chance geben.

Infliction: Extended Cut (Nintendo Switch)

6.5

Wertung

6.5/10
  Review
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert