Syder Arcade

By on 12. Mai 2013 0 290 Views

Eine Weltraumkolonie. Weltraumpiraten. Außerirdische Angreifer. Drei Dinge, die auf Anhieb die Triebwerke jedes Kampfjets aufheulen lassen. Denn eins ist klar: Am Ende des Tages wird kein Stein mehr auf dem Anderen sitzen und der Joystick rauchend seinen Geist aufgeben. Syder Arcade bringt den klassischen Space-Shooter zurück an den heimischen PC.

Seit dem 07.03. ist der Arcade-Titel aus dem Hause StudioEvil erhältlich, und zwar für PC und Mac. Sollte man keine Space Dollars bereit haben, so reichen auch $7,99 vollkommen aus, einzulösen auf der Spiele-Plattform Desura, direkt auf der Homepage von StudioEvil.com oder im Apple AppStore für MacOS.

Ebenfalls sind mittlerweile Ableger für Andriod und iOS-Geräte erschienen.

Schon nach dem Start des Spiels wird schnell klar: Hier wurde sich auf’s Wesentliche konzentriert. Kein Intro-Video oder schicke Render-Sequenzen. Das Hauptmenü grüßt mit einer schlichten Optik, dazu ein atmosphärischer Blick ins Weltall als Hintergrund.

Als Besonderes Schmankerl sei hier die Option für Grafikfilter erwähnt, die aus der Spielgrafik zum Beispiel eine alte VGA-Grafik, CGA oder sogar Hercules Monochrom-Bildschirme zaubern. Allerdings bleibt, je nach Effekt, die Spielbarkeit auf der Strecke. Aber als Gag auf jeden Fall einen Versuch wert.

Gameplay

Nach der Auswahl „Neues Spiel“ stehen zwei verschiedene Modi zur Auswahl. Kampagne oder Survival. Der Survival-Modus bietet eine konstant schwerer werdende Endlos-Mission, in der allein die Jagd nach dem Highscore zählt. Es steht nur ein einziges Leben zur Verfügung. Sobald dies aufgebraucht ist, war’s das dann auch schon. Die Kampagne erzählt die Geschichte um die Raumkolonie Miza, die von einer unbekannten Alien-Rasse belagert wird. Man selbst steigt als namenloser Pilot in die Kanzel, um sich seiner Haut zu erwehren und den Angreifern zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Der Schwierigkeitsgrad ist auf der einfachsten Stufe bereits gut geeignet, leichte Panikzustände hervorzurufen, ist aber durchaus fair und lässt ein gutes Spielgefühl zurück. Allerdings wird hier die gesammelte Punktezahl halbiert, was in der Online-Rangliste negativ zu Buche schlägt. Je höher die Schwierigkeit angesetzt ist, desto mehr verfällt man gerne während dem Spielen in Zornesröte. Bissspuren an Gamepad, Tischkante oder anderen nahe liegenden Gegenständen sind vorprogrammiert.

Es stehen in beiden Spielmodi 3 Schiffstypen zur Auswahl. Pfeil, eine ausgewogene Mischung aus Geschwindigkeit und Panzerung, mit einem dicken Laserstrahl als Spezialangriff. Wespe, die klassische Glaskanone mit Maschinengewehr und Schwärmer-Raketen. Und der Muli, behäbig und schwer gepanzert mit einem persönlichen Minenfeld.

Hat man seine Wahl getroffen, geht es auch schon los. Und hier entfaltet Syder seinen vollen Charme von der ersten Sekunde an. Ballern, ballern und ballern, was das Zeug hält. Zwei Balken am oberen Bildschirmrand geben hier Auskunft über den Zustand des Schiffs und die Aufladung der Spezialwaffe. Ist Erstere aufgebraucht, so folgt ein sofortiger Respawn mit allen gesammelten Power-Ups und einem Leben weniger, ein kleines Stück vor der Stelle des frühzeitigen Ablebens. Der Spezial-Balken bietet von Anfang an einen Schuss und füllt sich mit jedem erfolgreichen Abschuss um ein kleines Stück auf.

Hier kommen nun auch die zahlreichen Power-Ups ins Spiel, die von besiegten Gegnern und dem letzten Gegner aus einer Gruppe fallen gelassen werden. Von einer Unmenge an zusätlicher Spezial-Energie über Reparatur-Kits bis hin zu den klassischen Speed-Upgrades ist alles vorhanden. Das Schiff kann außerdem eine Menge an zusätzlichen Waffen, sowie Upgrades der Hauptwaffe mit sich führen und wird im Laufe des Levels zu einer wahren Vernichtungsmaschine.

Allerdings ist die Hektik, die hier aufkommt, nicht zu vergleichen mit zum Beispiel Shootern aus dem Hause Cave (Espagluda, Do-Don-Pachi, Death Smiles). Vor Allem durch die Möglichkeit, ständig die Flugrichtung zu ändern, ist die Menge an gegenerischen Geschossen sehr gut zu umschiffen.

Grafik

Die Grafik an sich muss keinen Vergleich scheuen. Kunterbunt und restlos flüssig kommt Syder daher. Selbst auf schwächeren Systemen muss man sich nicht scheuen, maximale Auflösung und den Detailgrad „Godlike“ auszuwählen. Hier wurde auf eine hohe Spielbarkeit auf jedem System geachtet, extrem lobenswert!

Sound

Ein absolutes Augen-, oder besser Ohrenmerk von Syder Arcade ist der Soundtrack. Nicht nur Liebhaber von Chiptune und Psytrance werden hier hellhörig werden. Die Hintergrundmusik ist zugleich eine Hommage an vergangene Tage von Amiga und C64, zugleich untermalt sie die Action perfekt und pumpt durch treibende Beats das Adrenalin noch ein wenig mehr in die Höhe.

Die Soundeffekte klingen einfach wie ein klassischer Space-Shooter klingen muss. Knatternde und zischende Projektile, voluminöse Explosionen und eine stets (schon fast beängstigend) freundliche KI-Stimme sorgen für eine stimmige Arcade-Atmosphäre.

Steuerung

Die Steuerung ist klassisch und simpel gehalten. Entweder wird die Tastatur oder ein angeschlossenes Gamepad verwendet, um das Schiff durchs Weltall zu scheuchen. Pfeiltasten oder der Analogstick steuern die Richtung. Eine Primär- und Sekundärwaffe stehen als Buttons zur Verfügung, sowie eine Taste zum Ändern der Flugrichtung. Schon diese Taste lässt im Verlauf des Spiels einige waghalsige Flugmanöver zu. Sämtliche Befehle sind per Optionsmenü frei änderbar. Schade ist allerdings, dass der Analog-Stick zwingend die primäre Steuerung auf einem Gamepad erhält. Ein Umstellen auf das Digi-Pad artet oft in Fehler aus, die die Richtungstasten vertauschen oder die Steuerung nur stockend umsetzen. Hier wäre wohl ein Patch von Nöten.

Fazit

Sobald sich ein neues Arcade-Shooter-Game aus seinem Ei pellt, bin ich zur Stelle. Da lasse ich auch gern mal die neuesten Konsolengames liegen.Syder Arcade macht seinen Job verdammt gut. Das Gameplay ist schnell, geht leicht von der Hand und motiviert auch nach dem X-ten Ableben noch, den Level noch mal zu versuchen. Sei es die Verteidigung einer Basis, die Eskorte eines Schlachtschiffs oder eben das klassische „knall alles ab, was nicht bei 3 auf dem Baum ist“, Syder Arcade hat es. Nicht nur der genialen Musik wegen ist das Spiel eines meiner Highlights im laufenden Jahr.

Apropos Soundtrack, den kann man über einen Link auf der Homepage von StudioEvil auch käuflich erwerben. Nur als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl. Auch den Vergleich mit anderen Spielen seiner Art muss Syder Arcade nicht scheuen. Das erst kürzlich erschienene Sine Mora macht zwar in Sachen Atmosphäre und Storytelling seinem Konkurrenten Einiges vor, aber Syder hat hier einfach das schnellere Gameplay und damit eine Komponente, die im Endeffekt in diesem Genre die Nase vorn hat. Und seien wir mal ehrlich… die Dialog-Boxen liest man höchstens noch beim ersten Mal. Und außerdem muss ich wieder mal den Soundtrack in die Waagschale legen. Hab ich schon mal gesagt, dass der mir tierisch gut gefällt?

 

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