The Night of the Rabbit

By on 12. Juni 2013 0 331 Views

Seit dem 29. Mai haben Adventure-Freunde wieder was zu tun: Daedalic wirft „The Night of the Rabbit“ auf den Markt – nachdem „Chaos auf Deponia“ zuletzt den Computerspielpreis 2013 in der Kategorie „Bestes Deutsches Spiel“ abgeräumt hat, sind die Erwartungen an den nachfolgenden Titel des inzwischen sehr etablierten Entwicklerstudios Daedalic natürlich extrem hoch.

Aber ist „The Night Of The Rabbit“ dem Erfolgsdruck gewachsen? Werfen wir einen Blick auf’s Spiel!

Zu Beginn des Spiels erhalten wir einen kleinen Einblick in die letzten Tage der Sommerferien des zwölfjährigen Jerry Haselnuss. Dieser lebt gemeinsam mit seiner Mutter in einem kleinen Wald unweit einer eher belanglosen Stadt. Ungewöhnlich wird es, als sich just in dem Moment, als seine Mutter ihn Brombeeren sammeln schicken will, das Radio von selbst einschaltet. Doch statt des bekannten Radiosenders empfängt man nun auf einmal den Mauswaldfunk…

Schön ins Spielgeschehen eingebaut ist hier das Tutorial, welches für erprobte Spieler zwar nicht wirklich vonnöten ist, aber trotzdem niedlich anzusehen bleibt. Habt ihr also die Basics gelernt, geht es auch direkt los: Ihr macht euch auf, die geforderten Brombeeren zu sammeln! Während dieser Aufgabe werdet ihr langsam daran herangeführt, wie sich Gegenstände einsammeln und kombinieren lassen und bevor ihr euch verseht, ist die kleine Sammelaktion auch schon beendet. Doch kaum seid ihr daheim, erreicht euch ein Brief mit einem magischen Siegel. Jerry ist begeistert – er wollte schon immer am liebsten Zauberer werden! Doch die Einladung nach Hogwarts ist es leider nicht. Kennen wir diese Enttäuschung nicht alle??

Stattdessen steht ihr nun vielmehr vor eurem ersten Rätsel: Ihr müsst die verschlüsselte Nachricht verstehen, um eine Reihe von Gegenständen zu finden und richtig einzusetzen. Und ist das erledigt, verändert sich die Welt mit einem Schlag..

Ausgestattet mit einem Zauberkoffer erscheint plötzlich ein übergroßer Hase vor euch, der sich höflicher Weise als Marquis de Hoto vorstellt. Schlechter Trip? Ach was! In der Welt der Magie darf man sich über nichts wundern.

Der Magier Marquis bietet an, den jungen Jerry zu seinem Schüler zu machen. Dieser ist natürlich begeistert – nicht ganz Hogwarts, aber immerhin doch nah dran! Dass es sich bei dem Marquis um einen falschen Hasen handelt, konnte ja wirklich keiner ahnen.. Und so führt euch euer Weg zunächst nach Mauswald. Die Bewohner dort sind natürlich auch alle Tiere, aber wie in einer guten Fabel versteht ihr sie zum Glück genauso gut wie den Marquis. Schon bald aber lassen die Mauswaldbewohner durchblicken, dass euer Lehrmeister bei weitem nicht so nett ist, wie er zu sein scheint. Vielmehr plant er, Mauswald gänzlich in seine Gewalt zu bringen – und das gilt es natürlich zu verhindern!

 

Optisch kommt der Titel wieder sehr Daedalic-like daher: Wunderschöne Hintergrundszenen mit einer Vielzahl an Details und liebenswerte, gut animierte Charaktere machen die Wanderung durch Mauswald zum echten Genuss. Da flattert mal ein Glühwürmchen durch’s Bild, dann plätschert irgendwo ein Bach – atmosphärisch bietet „The Night Of The Rabbit“ ein absolut rundes Bild. Neben der Haupthandlung gibt es auch eine große Zahl an kleineren Nebenmissionen, in denen ihr den Bewohner den ein oder anderen Gefallen tun könnt. Obwohl diese Missionen nicht gelöst werden müssen um im Spiel voranzukommen, empfiehlt es sich doch, auch die kleinen Aufgaben zu lösen. Es wäre ja schade, man würde etwas verpassen!

Erprobten Adventureren wird eventuell auffallen, dass es keine klassische Hotspot-Anzeige gibt. Allerdings besitzt Jerry die Hasenmünze: Mit Hilfe dieser magischen Münze könnt ihr euch selbst helfen, wenn ihr einmal nicht direkt erkennt, was es zu entdecken gibt.

Die Rätsel in „The Night Of The Rabbit“ sind teilweise wirklich als Gehirnakrobatik zu kategorisieren. Das ist aber auch gut so, denn mit ein bisschen logischem Denken ist alles lösbar und die Erfolgserlebnisse garantieren uns längerfristige Motivation. Hier und da treten kleine Logikfehler im Spiel auf, die aber zu verschmerzen sind. Neulinge im Adventuregenre werden nicht unbedingt verzweifeln, aber Kenner dürften sich auch nicht langweilen.

Zur Übersichtlichkeit habt ihr ständig euer Tagebuch dabei, in dem automatisch vermerkt wird, was ihr schon erledigt habt und was als nächstes ansteht. Außerdem gibt es im Spiel auch sammelbare Items, mit deren Finden ihr verschiedene Goodies freischalten könnt.

Fazit

Daedalic Entertainment wissen zu begeistern: Bis jetzt hat jeder Titel aus dem kleinen Entwicklerstudio sehr hohe Wertungen oder sogar  – wie zuletzt „Chaos auf Deponia“ – Preise abräumen können. Dadurch sind die Erwartungen an jedes neue Spiel natürlich außergewöhnlich hoch. Wie gut also, dass auch „The Night Of The Rabbit“ es wieder schafft, diesen gerecht zu werden! Eine unvergleichliche Atmosphäre, wohl durchdachte Rätselkost mit dem richtigen Maß an Schwierigkeit und liebenswerte Charaktere sichern formvollendetes Spielvergnügen. Die Story ist ein bisschen wie ein Märchen und nicht ohne den dezent ernsten Unterton. Obwohl natürlich für alle Altersklassen geeignet, offenbart sich hier dem älteren Spieler sozusagen die Metaebene. Jeder, der Spaß an Adventures hat, wird mit „The Night Of The Rabbit“ ziemlich glücklich werden. Absolute Kaufempfehlung für Adventurefans!

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